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Hitchcock's British Films: Second Edition
Maurice Yacowars Hitchcock's British Films wurde 1977 veröffentlicht und war lange Zeit vergriffen. Es war der erste Band, der sich ausschließlich mit den dreiundzwanzig Filmen befasste, die Alfred Hitchcock in seinem Heimatland England drehte, bevor er in die Vereinigten Staaten kam. Als solches war es das erste Buch, das die Annahme in Frage stellte, dass Hitchcocks "reife" Periode in Hollywood, von den späten 1940er bis zu den frühen 1960er Jahren, die beste Arbeit des Regisseurs darstellte. In dieser traditionell auteuristischen Untersuchung von Hitchcocks Frühwerk betrachtet der Autor Maurice Yacowar Hitchcocks britische Filme in chronologischer Reihenfolge, untersucht die Komposition einzelner Einstellungen und Szenen und legt besonderes Augenmerk auf die verbalen Effekte der Filme.
Yacowars Lesungen sind auch mehr als dreißig Jahre nach ihrer Entstehung noch fesselnd, und einige - Downhill, Champagne und Walzer aus Wien - gehören zu den wenigen ausführlichen Interpretationen dieser Filme, die es gibt. Neben wichtigen Werken wie Murder, dem ersten The Man Who Knew Too Much, Secret Agent, The Lady Vanishes und Blackmail wird der Leser Yacowars gleiche Aufmerksamkeit für weniger bekannte Filme wie The Pleasure Garden, The Ring und The Manxman zu schätzen wissen. Yacowar seziert Hitchcocks präzise Inszenierung und technische Produktion, um die ethischen Themen und metaphysischen Bedeutungen jedes Films herauszuarbeiten, und behält dabei das Quellenmaterial, wie Romane und Theaterstücke, im Auge, das Hitchcock als Inspiration für viele seiner Drehbücher nutzte. Yacowar schließt mit einem Überblick über Hitchcock als Autorenfilmer und einem Anhang, in dem die Auftritte des Regisseurs in diesen Filmen aufgeführt sind.
Ein Vorwort von Barry Keith Grant und ein Vorwort von Yacowar zur zweiten Auflage runden diesen umfassenden Band ab. Wer sich für Hitchcock, das klassische britische Kino oder die Filmgeschichte interessiert, wird Yacowars zugängliche und oft witzige Erkundung des Frühwerks des Regisseurs zu schätzen wissen.