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Hitler's Volksgemeinschaft and the Dynamics of Racial Exclusion: Violence Against Jews in Provincial Germany, 1919-1939
Im Frühjahr 1933 war die deutsche Gesellschaft tief gespalten - bei den Reichstagswahlen am 5.
März stimmte nur ein kleiner Prozentsatz für Hitler. Doch nach seiner Machtergreifung überzeugte er mit der Schaffung einer sozial integrativen Volksgemeinschaft, die Gleichheit, wirtschaftlichen Wohlstand und die Wiederherstellung von Ehre und Stolz nach dem demütigenden Ende des Ersten Weltkriegs versprach, viele Deutsche, ihn zu unterstützen und die Augen vor diktatorischem Zwang, Konzentrationslagern, geheimer Staatspolizei und der Ausgrenzung großer Teile der Bevölkerung zu verschließen.
Der Autor argumentiert jedoch, dass die alltägliche Praxis der Ausgrenzung die deutsche Gesellschaft selbst veränderte: bürokratische Diskriminierung und gewalttätige antijüdische Aktionen zerstörten die bürgerliche und verfassungsmäßige Ordnung und verwandelten die deutsche Nation in eine aggressive und rassistische Gesellschaft. Auf der Grundlage reichhaltigen Quellenmaterials bietet dieses Buch eine der umfassendsten Darstellungen dieses Wandels, da es Kontinuitäten und Diskontinuitäten sowie die Ersetzung einer Rechtsordnung durch eine gewaltsame Ordnung nachzeichnet, deren Ausmaß von den Beteiligten möglicherweise nicht beabsichtigt war. Michael Wildt studierte Geschichte, Kulturwissenschaften und Theologie an der Universität Hamburg.
Von 1993 bis 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, am Hamburger Institut für Sozialforschung und am The International Institute for Holocaust Research, Yad Vashem, Jerusalem. Er ist Professor für Neuere Deutsche Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.