
Highpoints
In Highpoints untersucht Zoltan Eitan ein universelles melodisches Phänomen - die melodische Spitze - in westlichen Repertoires, die von der galanten Musik des 18.
Jahrhunderts bis zum Expressionismus des 20. Jahrhunderts.
Mit Hilfe harter statistischer Analysen untersucht Eitan die rhythmischen, melodischen, harmonischen und dynamischen Konfigurationen, die mit Konturspitzen in der Musik von Haydn, Chopin und Berg verbunden sind, drei Komponisten von ausgesprochen unterschiedlicher musikalischer Prägung. Diese empirische Untersuchung dient als Ausgangspunkt für Eitans Erforschung der strukturellen und expressiven Funktionen der melodischen Form in diesen verschiedenen Musikstücken. Die melodische Kontur hat zunehmend die Aufmerksamkeit von Psychologen, Musiktheoretikern und Musikethnologen auf sich gezogen, unter anderem deshalb, weil sie im Gegensatz zu funktionalen tonalen Beziehungen eine universelle Facette der auditiven Musterung darstellt und möglicherweise in engem Zusammenhang mit urzeitlichen, natürlichen Aspekten der Wahrnehmung steht.
Indem er sich auf diesen elementaren Aspekt konzentriert und nicht auf die Tonhöhensyntax oder die konventionelle Form, bietet der Autor neue Einblicke in die Arbeit der einzelnen Komponisten, die er bespricht, sowie einen innovativen Ansatz für allgemeine Fragen des musikalischen Stils und Stilwandels. Highpoints schließt mit einer auf empirischen Befunden beruhenden Diskussion über melodische Gesten und Syntax als unterschiedliche, unabhängige Dimensionen von Stil, Stilgrenzen und Stilwandel.