
Homosexuelle in Deutschland 1933-1969: Beitrage Zu Alltag, Stigmatisierung Und Verfolgung
Zwischen 1935 und 1969 wurden rund 100.000 Männer nach dem von den Nationalsozialisten erheblich verschärften § 175 zu Haftstrafen verurteilt, ganz zu schweigen von den Folgen der gesellschaftlichen Stigmatisierung für das Leben schwuler Männer und lesbischer Frauen. Dieses Kapitel ist für die Zeit des Nationalsozialismus nur unvollständig skizziert worden.
Für die Nachkriegszeit ist der Forschungsstand noch dürftiger. Der vorliegende Band führt neuere Studien zur staatlichen Verfolgung von Homosexuellen zusammen.
Für die Zeit des Nationalsozialismus stehen regionale Aspekte im Vordergrund, insbesondere Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. In der Nachkriegszeit steht die Frage im Mittelpunkt, wie sich homosexuelles Leben in Ost- und Westdeutschland abspielte und warum es erst Ende der 1960er Jahre zu ersten strafrechtlichen Reformen kam.