
Honduras: State for Sale
Honduras wurde wegen des riesigen Militärkomplexes, den die USA auf seinem Boden errichtet haben, als „Pentagon-Republik“ bezeichnet.
Doch fehlende nationale Souveränität ist für Honduras nichts Neues. Als sich nach der Unabhängigkeit keine starken lokalen Eliten herausbildeten, dominierten die US-Bananenkonzerne bald das politische und wirtschaftliche Leben und wählten praktisch die Präsidenten des Landes.
Die wirtschaftliche Diversifizierung seit dem Zweiten Weltkrieg hat nichts an den grundlegenden Themen der honduranischen Unterwerfung unter US-Interessen, Militarismus, Korruption und Massenarmut geändert. In ihrem Streben nach persönlichem Reichtum und politischer Macht haben die militärischen und zivilen Eliten das Land als „käuflichen Staat“ angeboten. State for Sale zeichnet den Wandel von Honduras von einer Bananen-Enklave zum Dreh- und Angelpunkt der US-Militärstrategie in der Region nach.
Er analysiert die Elemente, die Honduras von seinen Nachbarn unterscheiden, und untersucht die Gründe, warum die endemische Armut bisher nicht zu gewaltsamen sozialen Konflikten geführt hat. In diesem Sonderbericht wird auch untersucht, wie sich der Einfluss der USA auf die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen seit 1980 ausgewirkt hat, so dass ein Ausweg aus der bitteren Armut des Landes in immer weitere Ferne rückt.