Bewertung:

Edith Pearlmans „Honigtau“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich mit Einfühlungsvermögen und Anmut in die Komplexität menschlicher Erfahrungen vertiefen. Die Rezensenten loben die emotionale Tiefe, die schöne Sprache und die reichhaltige Charakterentwicklung, während einige kritisieren, dass es manchen Geschichten an Resonanz fehlt oder sie zu beschreibend sind. Die Sammlung wird für ihre Zugänglichkeit und ihren Einblick in das alltägliche Leben gelobt, was sie zu einer interessanten Wahl für Buchklubs macht.
Vorteile:Sehr menschliche Charaktere, schöne Prosa, einfühlsame und emotionale Erzählungen, einzigartige und fesselnde Geschichten, ideal für Buchklubs, miteinander verbundene Erzählungen und wunderbare Charaktere.
Nachteile:Einige Geschichten fühlten sich weniger fesselnd an, Beschreibungen können übertrieben oder veraltet sein, einige Rezensenten vermissten emotionale Tiefe, und einige zogen ihr früheres Werk „Binocular Vision“ dieser Sammlung vor.
(basierend auf 170 Leserbewertungen)
Honeydew: Stories
In den letzten Jahrzehnten hat Edith Pearlman ihren Anspruch als eine der größten Vertreterinnen der Kurzgeschichte aller Zeiten geltend gemacht. Ihre unvergleichliche Vision, ihr vollendetes Können und ihr großherziger Geist haben ihr immer wieder Vergleiche mit Anton Tschechow, John Updike, Alice Munro, Grace Paley und Frank O'Connor eingebracht. Ihr neuestes Werk, das in dieser beeindruckenden Sammlung von zwanzig neuen Geschichten zusammengefasst ist, ist ein Grund zum Feiern.
Pearlman schreibt mit viel Wärme über die Schwierigkeiten des Menschseins. In der Titelgeschichte geht es um eine Affäre, eine uneheliche Schwangerschaft, Magersucht und jugendlichen Drogenkonsum, aber die wahre Spannung entsteht durch die Beschwörung des Innenlebens der jungen Emily Knapp, die sich wünscht, ein Käfer zu sein, und ihres inneren Kreises.
Der Goldene Schwan entführt den Leser auf ein Kreuzfahrtschiff mit üppigen Buffets und einem blinden Passagier, während die Hauptgeschichte Tenderfoot eine verwitwete Fußpflegerin auf der Suche nach Liebe mit einem neuen Kunden begleitet, der sich über sein eigenes verschüttetes Trauma ärgert. Ob es sich bei den Figuren, denen wir begegnen, um ein besonderes Kind mit pentachromatischem Sehvermögen handelt, um eine Gruppe vertriebener somalischer Frauen, die sich an das Leben in einem Bostoner Vorort anpassen, oder um einen behäbigen Lateinprofessor, der durch eine zufällige Einladung zu einer Vorlesung über das Geheimnis von Leben und Tod verunsichert wird - Pearlman kennt jede von ihnen ganz genau und zeigt sie uns mit unübertroffener Großzügigkeit.
In ebenso kenntnisreicher wie poetischer Prosa beleuchtet Pearlman kleine, erschütternd präzise Momente, um die Schönheit und Anmut des täglichen Lebens zu reflektieren. Honeydew ist eine Sammlung, die den Leser immer wieder in ihren Bann ziehen wird, sowohl wegen ihrer Kunstfertigkeit als auch wegen des wiedererkennbaren Lebens der Figuren, die sie so exquisit und mitfühlend wiedergibt. Diese Geschichten sind der krönende Abschluss einer brillanten Karriere und zeigen einmal mehr, dass Pearlman ein Meister der Form ist, dessen Vision unfehlbar weise und versöhnlich ist.