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Hotel Mexico: Dwelling on the '68 Movement
1968 bereitete sich Mexiko inmitten wachsender ziviler Unruhen auf die Ausrichtung der Olympischen Spiele vor.
Die spektakulären Sportanlagen und Stadtsanierungsprojekte, die die Regierung in Mexiko-Stadt errichtete, spiegelten die schnelle, aber ungleichmäßige Modernisierung des Landes wider. Im selben Jahr entstand in der Stadt eine von Studenten angeführte, straßenbewusste Demokratisierungsbewegung.
Den ganzen Sommer über führte die 68er-Bewegung Proteste durch, die das weit verbreitete Gefühl der politischen Entmündigung unterstrichen. Nur zehn Tage vor Beginn der Olympischen Spiele wurden fast dreihundert studentische Demonstranten auf einem Platz im Zentrum eines neuen öffentlichen Wohnkomplexes vom Militär massakriert. Trotz institutioneller Leugnung und Zensur bleibt das Massaker von 1968 dank der öffentlichen Erinnerungsarbeit der Überlebenden und der linken Intelligenz Mexikos ein Prüfstein in der zeitgenössischen mexikanischen Kultur.
In dieser höchst originellen Studie über das Nachleben der 68er-Bewegung untersucht George F. Flaherty, wie urbane Räume - materielle, aber auch literarische, fotografische und filmische - zu einem Archiv von 1968 wurden und einen Rahmen für faktische Formen der Gerechtigkeit für die kommenden Jahre bildeten.