Bewertung:

Esther Charlesworths Buch „Humanitarian Architecture“ wird für seine aufschlussreiche Erforschung der Rolle der Architektur in humanitären Kontexten gelobt und enthält Interviews mit einflussreichen Architekten. Es gilt als wichtige Ressource für alle, die einen sinnvollen Beitrag zur Gestaltung von Gemeinschaften nach traumatischen Ereignissen leisten wollen.
Vorteile:Das Buch bietet wertvolle Einblicke und Fallstudien, enthält Interviews mit prominenten Architekten, betont den humanitären Aspekt der Architektur und dient als sinnvolle Ressource für Fachleute im Designbereich.
Nachteile:In den Rezensionen werden keine spezifischen Nachteile genannt.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Humanitarian Architecture: 15 Stories of Architects Working After Disaster
Noch nie war die Nachfrage nach Architekten, die sich den Herausforderungen des Wiederaufbaus von Katastrophengebieten und -städten stellen, so groß wie heute. Im Jahr 2011 wurden mehr Menschen durch Naturkatastrophen vertrieben (42 Millionen) als durch Kriege und bewaffnete Konflikte. Und dennoch ist die Zahl der Architekten, die für den Wiederaufbau nach diesen Überschwemmungen, Bränden, Erdbeben, Taifunen und Tsunamis gerüstet sind, chronisch gering.
Dieses Buch dokumentiert und analysiert die wachsende Rolle der Architekten bei der Planung von Projekten für Gemeinden nach Naturkatastrophen. Die fünfzehn Fallstudien, die im Hauptteil des Buches vorgestellt werden, veranschaulichen, wie Architekten räumliches Gespür und integrierte Problemlösungsfähigkeiten einsetzen können, um sowohl menschliche als auch natürliche Katastrophen zu lindern. Zu den Fallbeispielen gehören:
⬤ Lizzie Babister - Ministerium für internationale Entwicklung, Großbritannien.
⬤ Shigeru Ban - Preisträger des Pritzker-Architekturpreises 2014, Shigeru Ban Architects und Voluntary Architects' Network, Japan.
⬤ Eric Cesal - Disaster Reconstruction and Resiliency Studio und Architecture for Humanity, Japan.
⬤ Hsieh Ying Chun - Atelier 3, Taiwan.
⬤ Nathaniel Corum - Education Outreach und Architecture for Humanity, USA.
⬤ Sandra D'Urzo - Shelter and Settlements und Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, Schweiz.
⬤ Brett Moore - World Vision International, Australien.
⬤ Michael Murphy - MASS Design Group, USA.
⬤ David Perkes - Gulf Coast Community Design Studio, USA.
⬤ Paul Pholeros - Healthabitat, Australien.
⬤ Patama Roonrakwit - Community Architects for Shelter and Environment, Thailand.
⬤ Graham Saunders - Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, Schweiz.
⬤ Kirtee Shah - Ahmedabad Study Action Group, Indien.
⬤ Maggie Stephenson - UN-HABITAT, Haiti.
⬤ Anna Wachtmeister - Katholisches Hilfswerk für Entwicklungshilfe, Niederlande.
Die Interviews und die begleitenden Aufsätze zeigen, dass Fachleute aus dem Bereich der gebauten Umwelt mit Gemeinden nach einer Katastrophe zusammenarbeiten, und zwar als Vermittler, Kollaborateure und Vermittler von Land, Raum und Unterkünften und nicht als "Weltrettungs"-Modernisten, wie sie in den Designmedien oft dargestellt werden. Das Ziel ist der soziale und physische Wiederaufbau als gemeinschaftlicher Prozess, an dem eine geschädigte Gemeinschaft und ihre lokale Kultur, Umwelt und Wirtschaft beteiligt sind.
Es handelt sich nicht nur um "Projekte", die Häuser "bauen", aber keinen wirtschaftlichen Fußabdruck oder eine längerfristige Gemeinschaftsinfrastruktur hinterlassen. Was die für Humanitarian Architecture befragten Architekten auszeichnet und vereint, ist ihre gemeinsame Überzeugung, dass der Berufsstand der Designer durch einen beratenden Prozess der räumlichen Problemlösung einen wichtigen Beitrag zur komplexen Herausforderung des Wiederaufbaus einer Stadt und ihrer Gemeinschaft nach einer Katastrophe leisten kann.