Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche und überzeugende historische Analyse, die sich besonders auf die Überschneidungen von Ethnie und Geschlecht im Kontext der Erfahrungen von Frauen im Strafvollzug konzentriert. Es wurde für seine gründliche Forschung und seine fesselnde Erzählweise gelobt, die es sowohl wissenschaftlich als auch für die Leser interessant macht.
Vorteile:Gründliche Recherche, überzeugende historische Analyse, fesselnde Erzählung, intersektionale Perspektive auf Ethnie und Geschlecht, macht historische Erfahrungen nachvollziehbar, regt zu einem tieferen Verständnis von Gesellschafts- und Rechtssystemen an.
Nachteile:Keine explizite Erwähnung in den Rezensionen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Whores and Thieves of the Worst Kind: A Study of Women, Crime, and Prisons, 1835-2000
Prostituierte, Ladendiebe, Landstreicherinnen, Mörderinnen - Dodge zeichnet die Geschichte dieser „unanständigen“ Frauen nach, während sie die Geschichte der Inhaftierung von Frauen in Illinois von 1835 bis heute erforscht. Vor Gericht und im Gefängnis wurden diese Frauen - von denen einige als unverbesserlich galten - ganz anders behandelt als ihre männlichen Kollegen.
Das Schicksal einer Frau vor Gericht hing oft davon ab, wie die Beamten ihren moralischen und sexuellen Ruf einschätzten. Angebliche Promiskuität, uneheliche Geburten, Geschlechtskrankheiten, Beziehungen zwischen verschiedenen Rassen oder Alkoholkonsum konnten sie in den Augen der Richter und Geschworenen zum Tode verurteilen. Auch ethnische und soziale Vorurteile spielten eine Rolle, denn die meisten inhaftierten Frauen waren arm, gehörten der Arbeiterklasse an, waren Einwanderer oder gehörten einer rassischen Minderheit an.
In Frauengefängnissen konnte das geringste Fehlverhalten - von schlechten Tischmanieren bis hin zu unangemessener Kleidung - zu disziplinarischen Maßnahmen führen. Das Wachpersonal überwachte die weiblichen Freundschaften und vermutete schon bei den harmlosesten Handlungen, dass sie lesbisch sind. Anstatt fügsame und pflichtbewusste Untertanen zu schaffen, erregte eine solche Behandlung den Widerstand der Gefangenen und förderte eine mächtige Subkultur unter den Insassen.
Huren und Diebe der schlimmsten Sorte“ ist ein sehr lesenswertes und theoretisch anspruchsvolles Buch, das ein eindrucksvolles kollektives Porträt der inhaftierten Frauen zeichnet. Auf der Grundlage umfangreicher Primärquellen kommen die Stimmen der weiblichen Gefangenen kraftvoll und ergreifend zu Wort, wenn sie ihre Geschichten erzählen.