Bewertung:

Das Buch „Hybrid: The History and Science of Plant Breeding“ von Noel Kingsbury wird für seine umfassende und informative Darstellung der Geschichte, Wissenschaft und Politik der Pflanzenzüchtung gelobt. Es hat jedoch mit redaktionellen Problemen zu kämpfen und konzentriert sich nicht ausreichend auf die wissenschaftlichen Aspekte.
Vorteile:Informative und gründliche Darstellung der Geschichte der Pflanzenzüchtung, fesselnder Erzählstil, breit gefächerte Themen einschließlich politischer Fragen, zugänglich für allgemeine Leser und Einbeziehung verschiedener Pflanzenarten und historischer Beiträge.
Nachteile:Schlechtes Lektorat mit zahlreichen grammatikalischen Fehlern, übermäßiger Schwerpunkt auf politischen Aspekten gegenüber dem wissenschaftlichen Inhalt, gelegentlicher Mangel an Kohärenz, und einige Rezensenten waren der Meinung, das Buch sei zu allgemein und entspreche nicht ihren Erwartungen an die Tiefe.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Hybrid: The History & Science of Plant Breeding
Entmutigt von den eingeschweißten, in Styropor verpackten Obst- und Gemüsesorten der heutigen Supermärkte erinnern sich viele Käufer an eine unschuldigere Zeit, an saftige rote Tomaten, die direkt vom Rebstock gepflückt werden, leuchtend orangefarbene Karotten, die aus lehmig-brauner Erde gezogen werden, und wirbelnde grüne Salatköpfe, die sich in der Sonne sonnen.
In Hybrid zeigt Noel Kingsbury, dass selbst diese imaginären perfekten Lebensmittel weit von allem entfernt sind, was man als natürlich bezeichnen könnte; vielmehr stellen sie das Ende einer jahrtausendealten Geschichte der selektiven Züchtung und Hybridisierung dar. Kingsbury beginnt seine Geschichte bei der Entstehung der Landwirtschaft und zeichnet die Geschichte der menschlichen Versuche nach, Pflanzen zuverlässiger, produktiver und nahrhafter zu machen - eine Geschichte, die ebenso sehr auf Zufall und Irrtum wie auf Innovation und Experiment zurückzuführen ist. Anhand historischer und wissenschaftlicher Berichte sowie einer Fülle von Anekdoten zeigt Kingsbury, wie Wissenschaftler, Hobbyzüchter und zahllose anonyme Landwirte und Gärtner nach und nach den Evolutionsdruck der Natur durch den der menschlichen Bedürfnisse verdrängten - und uns so von spärlichen Wildgräsern zu saftigen Maiskolben und von mehligen, weißen Wildmöhren zu dem saftigen Gemüse führten, das wir heute genießen. Gleichzeitig erinnert uns Kingsbury daran, dass die gegenwärtigen Kontroversen über die Grüne Revolution und gentechnisch veränderte Nutzpflanzen nicht neu sind; die Pflanzenzüchtung hatte schon immer eine politische Dimension.
Hybrid ist eine eindringliche Erinnerung an die komplizierte und sich ständig weiterentwickelnde Beziehung zwischen dem Menschen und der natürlichen Welt und wird den Lesern eine neue, nachdenkliche Perspektive auf Getreide, Gemüse, Obst und Blumen vermitteln, die für unsere Lebensweise von zentraler Bedeutung sind - und eine neue Wertschätzung dafür.