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Hydriotaphia (Urn Burial); The Garden of Cyrus; Letter To A Friend: Thomas Browne's three most famous works
Der Sohn eines Londoner Kaufmanns ließ sich 1637 in Norwich nieder, wo er als Arzt praktizierte und sich für eine Vielzahl von Themen interessierte, über die seine Feder nur selten schwieg. Brownes Stil ist komplex und vielschichtig, zutiefst menschlich und durchzogen von klassischen und biblischen Bezügen. Er ist auch reich an Neologismen, und man schreibt ihm die Erfindung von mehr als 700 Wörtern zu, von denen viele - wie "Elektrizität" und "Computer" - noch heute gebräuchlich sind. Thomas Browne ist nach wie vor einer der originellsten Schriftsteller Großbritanniens und hat eine Vielzahl von Bewunderern, darunter so große Literaten wie Dr. Johnson, Coleridge und W. G. Sebald.
Hydriotaphia" (Urnenbegräbnis) ist vordergründig ein Essay über antike Bestattungsbräuche, verwandelt sich aber schnell in eine ebenso witzige wie tiefgründige Studie über den Tod und die vergebliche Sehnsucht der Menschheit nach einem "unsterblichen Namen": "Die Ungerechtigkeit des Vergessens verstreut blindlings ihren Mohn und geht mit dem Gedächtnis der Menschen ohne Unterschied um...".
Der zweite Band, "The Garden of Cyrus", folgt dem Muster des ersten Bandes, indem er die Bedeutung des "Quincunciall" oder "Netzmusters" sowohl in der Natur als auch in der menschlichen Kultur darlegt, sich aber allmählich als faszinierende Aufzeichnung der Naturgeschichte des 17. Jahrhunderts und als aufschlussreiche Meditation über das Leben und die Mystik entpuppt.
Brownes berühmter "Brief an einen Freund" hat die Form eines traditionellen Trauerbriefs aus dem 17. Jahrhundert, aber das melancholische Thema wird durch den Witz, den Humor und die geschliffene barocke Eloquenz des Autors in ein hinreißendes Kunstwerk verwandelt. Der Essay kam erst nach seinem Tod am 19. Oktober 1682 ans Licht, der - seltsam für einen Mann, der von der Numerologie besessen war - genau 77 Jahre nach seiner Geburt, am 19. Oktober 1605, erfolgte.