
Hysteria, Hypnotism, the Spirits and Pornography: Fin-De-Si_cle Cultural Discourses in the Decadent Rachilde
Dieses Buch untersucht das Leben und die Fiktion der dekadenten französischen Schriftstellerin Rachilde (Pseudonym von Marguerite Eymery) und nutzt sie als Fallstudie, um die Auswirkungen der Theorien des späten 19. Jahrhunderts über weibliche Hysterie, medizinische Hypnose, Medien und Spiritismus auf die weibliche kreative Psyche zu untersuchen.
Rachilde war besonders verletzlich, da sie unter hysterischen Anfällen litt, den Hypnose-Wahn in Frankreich miterlebte und das einzige Kind in einer Familie von tischklopfenden Spiritisten war. Nach einem ersten biografischen Teil wird in weiteren Kapiteln untersucht, wie Hysterie, Hypnose und Spiritismus das soziokulturelle Gefüge Frankreichs in der Zeit zwischen 1870 und 1900 durchdrangen und wie Rachildes Romane diese Diskurse repräsentierten, unbewusst aufnahmen oder manchmal auch verspotteten.
Da sie wegen der "Obszönität" ihres ersten großen Erfolges, Monsieur Venus, strafrechtlich verfolgt wurde, ordnet diese Studie ihr Werk auch vergleichend in die Produktion anderer Pornographen des späten Jahrhunderts ein. In einem abschließenden Kapitel wird analysiert, wie Rachildes Werk den behindernden Doktrinen ihrer Zeit entgegentritt und wie sie daraus eine einzigartige und produktive Schreibhaltung konstruiert.