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Hysterical Water: Poems
Hysterical Water ist eine Sammlung heftiger, witziger, feministischer Gedichte, Prosagedichte und Essays, in die Gedichte eingeflochten sind, die alle durch Fäden verbunden sind, die mit weiblicher "Hysterie" und Mutterschaft zu tun haben. Hannah Baker Saltmarsh hinterfragt den historischen, pseudodiagnostischen Begriff der Hysterie sowohl als einen einschränkenden Modus, der dazu diente, Frauen einzudämmen und zum Schweigen zu bringen, als auch als einen Modus, der Frauen auf seltsame Weise dazu befreite, sich außerhalb der Grenzen der gesellschaftlichen Normen zu verhalten.
Die Gedichte in dieser Sammlung hinterfragen die Art und Weise, wie mütterliches Denken, Sexualität, Affekte und Kreativität als hysterisch abgetan wurden. Saltmarsh reklamiert das Wort Hysterie für sich, indem sie argumentiert, dass Dichterinnen in der Kunst wie im Leben inkongruente emotionale Erfahrungen feiern können. Saltmarsh greift auf ein faszinierendes Spektrum an Quellenmaterial zurück und formt es um.
Sie leiht sich die Sprache der unkontrollierbaren Emotionen, des Exzesses, der Heilung, des Heilmittels und der kultischen Besessenheit, um nicht nur dem mütterlichen Körper, sondern auch einem hysterischen Text Gestalt zu geben. Sie greift auf selektives Schweigen und selektives Sprechen in alltäglichen Gefühlskrisen zurück, betreibt sinnvolle "Antikommunikation" durch seltsame Gesten und Symbole und gibt sich unter anderem einer unsinnigen Traumsprache hin, um aus dem maskulinistischen Diskurs, der in der Frau die Hysterikerin verortet, eine feministische Poetik des Wahnsinns herauszuarbeiten.