Bewertung:

Das Buch ist ein gründlich recherchierter und wunderschön geschriebener Bericht über den Tod von Frau Cochran und die Ereignisse in ihrem Umfeld, der eine starke emotionale Verbindung zu den Opfern männlicher Aggression hervorruft.
Vorteile:Erstaunlich detailliert und gut recherchiert, wunderschön geschrieben, fesselnde Geschichte, weckt Empathie und Respekt für das Opfer, verbindet die Leser mit historischen Ereignissen.
Nachteile:Keine explizite Erwähnung in den Rezensionen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
I Have Struck Mrs. Cochran with a Stake: Sleepwalking, Insanity, and the Trial of Abraham Prescott
Wie der vergessene Fall eines Mordes beim Schlafwandeln die Geschichte veränderte
Nachdem er in einer eisigen Januarnacht im Jahr 1832 aus dem Bett gekrochen war, griff der jugendliche Landarbeiter Abraham Prescott zu einer Axt und schlug seine schlafenden Arbeitgeber bis an den Rand des Todes. Später erklärte er, er habe Sally und Chauncey Cochran im Schlaf angegriffen. Die Cochrans erholten sich schließlich, aber - zum Erstaunen ihrer Nachbarn - ließen Prescott bei sich wohnen und akzeptierten seine seltsame Geschichte irgendwie.
Diese Entscheidung sollte ihnen später noch zum Verhängnis werden. Als er im folgenden Sommer mit Sally auf einem abgelegenen Feld Erdbeeren pflückte, tötete Prescott die junge Mutter gewaltsam mit einem Zaunpfahl. Seine Erklärung war wieder dieselbe: Er erzählte Chauncey, er sei eingeschlafen und im nächsten Moment sei Sally tot gewesen. Prescotts Anwälte beriefen sich zu seiner Verteidigung sowohl auf Schlafwandeln als auch auf Unzurechnungsfähigkeit, obwohl die Erfolgsquote dieser Argumente in der Vergangenheit eher gering war. In den beiden folgenden Mordprozessen wurde Prescott verurteilt und beide Male zum Tode verurteilt.
Prescotts Verbrechen ist jedoch von bahnbrechender Bedeutung, vor allem weil viele der Meinung waren, der Junge sei geisteskrank und hätte nie hingerichtet werden dürfen. Der Fall wirft auch ein Schlaglicht auf die diskriminierende Rolle, die die Klassenzugehörigkeit im amerikanischen Justizsystem spielt.
Die Autorin Leslie Lambert Rounds rekonstruiert das Verbrechen anhand von zeitgenössischen Berichten und Informationen aus anderen Fällen von Unzurechnungsfähigkeit und Schlafwandeln und wirft dabei wichtige Fragen über Privilegien, die gesellschaftliche Diskriminierung von Geisteskranken und Benachteiligten sowie die unglückliche Nebenrolle der Frau in der Geschichte auf.