Bewertung:

Das Buch ist eine sehr persönliche und emotionale Erzählung von Jan Grue, in der er seine Lebenserfahrungen mit einer körperlichen Behinderung schildert. Es verbindet Elemente des Mitgefühls, Einblicke in die gesellschaftliche Wahrnehmung von Behinderung und eine Reflexion über persönliches Wachstum, Liebe und Akzeptanz. Der Text wird für seine Klarheit und Tiefe gelobt, obwohl einige Leser ihn als unzusammenhängend und schwer nachvollziehbar empfanden.
Vorteile:Das Buch ist wunderschön geschrieben, aufschlussreich und inspirierend. Es bietet eine einzigartige Perspektive auf das Leben mit einer Behinderung und fördert das Mitgefühl und Verständnis der Leser. Es enthält Humor, vielschichtige Emotionen und tiefgründige Überlegungen zum Leben, zur Akzeptanz und zu menschlichen Beziehungen.
Nachteile:Einige Leser fanden den Text unzusammenhängend und schwer zu verstehen. Einige empfanden den Stil der Autorin als zu pompös und unzugänglich, was das Leseerlebnis beeinträchtigte.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
I Live a Life Like Yours: A Memoir
Eine brillant geschriebene essayistische Autobiografie eines preisgekrönten norwegischen Autors über das Leben in einem verletzlichen Körper.
Ich spreche nicht vom Überleben. Ich spreche nicht darüber, wie ich ein Mensch wurde, sondern darüber, wie ich zu der Erkenntnis kam, dass ich schon immer ein Mensch gewesen war. Ich schreibe über alles, was ich haben wollte, und wie ich es bekam. Ich schreibe darüber, was es kostete und wie ich es mir leisten konnte.
Jan Grue wurde im Alter von drei Jahren mit spinaler Muskelatrophie diagnostiziert. Er wechselt zwischen bestimmten Abschnitten seines Lebens - seiner Jugend mit seinen Eltern und seiner Schwester in Norwegen, seinen Studienjahren in Berkeley, St. Petersburg und Amsterdam und seinem jetzigen Leben als Professor, Ehemann und Vater - und durchsetzt diese Geschichten mit eleganten, erstaunlich klugen Reflexionen über die Welt, soziale Strukturen, Behinderung, Verlust, Beziehungen und den Körper: kurz gesagt, darüber, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Dabei wechselt Grue mühelos zwischen seiner eigenen Geschichte und der von anderen, wobei er Reflexionen über Philosophie, Film, Kunst und die Arbeit von Schriftstellern von Joan Didion bis Michael Foucault einbezieht. Er lässt die kalte, klinische Sprache seiner Kindheit wieder aufleben, indem er aus einem Stapel medizinischer Aufzeichnungen schöpft, die den Jungen, der sich für "nur Jan" hielt, zum ersten Mal dazu zwangen, zu erkennen, dass sein Körper und damit sein Selbst durch seine Mängel definiert wurde.
Ich lebe ein Leben wie deines ist eine Liebesgeschichte. Sie ist reich an Verlust, Trauer und Freude und an den Details eines Lebens: eine Freundin, die Grue durch den Flughafen schiebt und ihn neben der Gepäckausgabe vergisst; Schulkameraden, die an einem Wintertag auf dem Eis eine Kette hinter seinem Rollstuhl bilden; seine Eltern, die verzweifelt Briefe schreiben, um eine angemessene Behandlung für ihren Sohn zu erhalten; sein eigener kleiner Sohn, der auf seinen Schoß klettert, während er im Rollstuhl sitzt, nur um dann herunterzuspringen und zu schnell wegzulaufen, um ihn aufzufangen. Es ist eine Geschichte über das Akzeptieren des eigenen Körpers und der eigenen Grenzen und über das Lernen, das Leben so zu lieben, wie es ist, und dabei offen zu bleiben für Hoffnung und Entdeckungen.