Bewertung:

Dieses Buch erzählt die erschütternden Erlebnisse von Dr. Gisella Perl in den Konzentrationslagern der Nazis und dokumentiert die Schrecken des Holocaust und ihren Kampf, Leben zu retten. Während es für seine kraftvolle und direkte Prosa gelobt wird, haben einige Kritiker den Schreibstil und den Preis des Buches bemängelt.
Vorteile:⬤ Schmerzhaft und schön geschrieben; weckt tiefe Gefühle.
⬤ Bietet einen rohen Bericht aus erster Hand über Auschwitz und seine Schrecken.
⬤ Sehr empfehlenswert für alle, die den Holocaust besser verstehen wollen.
⬤ Hebt Themen wie Mut, Unverwüstlichkeit und Lebenswillen inmitten von Gräueltaten hervor.
⬤ Wird als wichtig, relevant und augenöffnend angesehen.
⬤ Einige Leser fanden es unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen und in einem Zug zu lesen.
⬤ Schwer zu lesen aufgrund der emotionalen Wucht des Inhalts.
⬤ Einige Rezensenten hielten das Buch für überteuert, vor allem wegen des geringen Seitenumfangs.
⬤ Kritik an der möglichen Ausschmückung von Fakten und am Schreibstil, der vermuten lässt, dass das Buch nicht vollständig von Dr. Perl verfasst wurde.
⬤ Einige fanden, dass es im Vergleich zu anderen Darstellungen des Holocausts an historischer Genauigkeit oder Tiefe mangelt.
(basierend auf 37 Leserbewertungen)
I Was a Doctor in Auschwitz
Gisella Perls Memoiren sind ein außerordentlich offener Bericht über die extremen Anstrengungen der Frauen, Auschwitz zu überleben. Ihre Geschichte, die so eindringlich wie die von Charlotte Delbo und Ruth Kluger geschrieben ist, individualisiert und vermenschlicht somit ein Opfer der Massenentmenschlichung.
Perl gelingt dies, indem sie ihr Leben vor der Inhaftierung, in Auschwitz und anderen Lagern sowie den Kampf um die Neugestaltung ihres Lebens schildert. Es sind auch die ersten Memoiren einer Frau, die den Holocaust überlebt hat, und sie ist ein Modell für das Verständnis der geschlechtsspezifischen Politik und Praktiken der Nazis, die jüdische Frauen als rassisch vergiftet ansahen. Perls Memoiren sind auch deshalb von Bedeutung, weil sie die Roma-Opfer der Nazis mit einbeziehen und die weiblichen Nazi-Wachleute und anderes Personal ausführlich darstellen.
Im Gegensatz zu vielen anderen wichtigen Holocaust-Memoiren ist Perls Werk sowohl anschaulich in seinen grausamen Details als auch beredt in seinen emotionalen Reaktionen. Einer der wichtigsten historischen Beiträge der Memoiren ist Perls Bericht darüber, dass sie gezwungen war, an der Seite von Dr.
Josef Mengele in dessen berüchtigter so genannter Klinik zu arbeiten und ihre Position zu nutzen, um das Leben anderer weiblicher Gefangener zu retten. Dazu gehörten auch Kindstötung und Abtreibung, Themen, die jahrzehntelang totgeschwiegen wurden und leider auch heute noch in allzu vielen Holocaust-Berichten nur am Rande vorkommen.
Nachdem das Buch jahrzehntelang vergriffen war, wird diese neue Ausgabe Perls Zeugnis einen wichtigen Platz in der Erinnerung an den Holocaust und in der Bildung sichern.