Bewertung:

Wally Lambs neuester Roman „I'll Take You There“ wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen unterschiedlich aufgenommen. Während viele seine charakteristischen Themen wie Familie, Identität und Liebe schätzen, sind andere der Meinung, dass der Roman in Bezug auf Tiefe und Kohärenz hinter seinen früheren Werken zurückbleibt. Einige fanden die nostalgischen Elemente nachvollziehbar, während andere meinten, dass sie jüngere Leser abschreckten. Die Verwendung übernatürlicher Elemente und die mangelnde Entwicklung der Charaktere waren ebenfalls umstritten.
Vorteile:⬤ Klassische Wally-Lamb-Themen wie Familiendynamik, persönliche Identität und Liebe.
⬤ Fesselnde Erzählung und Dialoge, die die erzählerischen Fähigkeiten des Autors zur Geltung bringen.
⬤ Nostalgische Elemente sprechen Leser an, die mit der Zeit der 40er und 50er Jahre vertraut sind.
⬤ Leicht zu lesen und kann zum Nachdenken anregen.
⬤ Einige loben die Originalität der Erzählstruktur und die Verwendung übernatürlicher Elemente.
⬤ Gut gezeichnete Charaktere und interessante Prämissen.
⬤ Wird im Vergleich zu früheren Romanen wie 'She's Come Undone' als weniger eindringlich angesehen.
⬤ Einige Passagen wurden als langweilig oder zu nostalgisch für Leser kritisiert, die nicht aus der Zeit der Autorin stammen.
⬤ Die Erzählung wird als abschweifend und ohne klare Richtung beschrieben.
⬤ Einige Figuren wirkten unterentwickelt oder stereotyp.
⬤ Das Ende ließ einige Leser unbefriedigt und mit dem Wunsch nach mehr Tiefe zurück.
⬤ Die Geschichte wird von einigen eher als plumpes feministisches Manifest denn als zusammenhängender Roman empfunden.
(basierend auf 294 Leserbewertungen)
I'll Take You There
In dieser strahlenden Hommage an die Widerstandsfähigkeit, Stärke und Kraft von Frauen webt Wally Lamb - Autor zahlreicher New York Times-Bestseller, darunter She's Come Undone, I Know This Much is True und We Are Water - einen stimmungsvollen, tief berührenden Wandteppich über das Leben eines Babyboomers und das Trio unvergesslicher Frauen, die es verändert haben.
Im Mittelpunkt von I'll Take You There steht Felix, ein Filmwissenschaftler, der montagabends einen Filmclub in einem ehemaligen Varieté-Theater leitet. Eines Abends, als er in der Vorführkabine einen Film einstellt, wird er vom Geist von Lois Weber heimgesucht, einer bahnbrechenden Filmregisseurin aus der Stummfilmzeit Hollywoods. Lois lädt Felix dazu ein, Szenen aus seiner Vergangenheit noch einmal zu sehen - und in einigen Fällen auch wieder zu erleben -, während sie auf die große Leinwand des Kinos projiziert werden.
In diesen magischen Filmen wird das Medium Film zum Objektiv für Felix, um über die Frauen zu reflektieren, die sein Leben tiefgreifend beeinflusst haben. Da ist seine Tochter Aliza, eine Autorin der Generation Y für das New York Magazine, die versucht, ihre postmodernen feministischen Überzeugungen mit ihren hochgesteckten Karrierezielen in Einklang zu bringen; seine Schwester Frances, mit der ihn einst ein kompliziertes Band aus Freundlichkeit und Grausamkeit verband; und Verna, eine feurige Möchtegern-Kandidatin für den Miss-Rheingold-Wettbewerb von 1951, einen Schönheitswettbewerb, der von einem in Brooklyn ansässigen Bierhersteller gesponsert wurde und zwei Jahrzehnte lang ein Marketing-Phänomen war. Zunächst ist Felix von diesen ätherischen Erscheinungen entnervt, doch dann freut er sich auf die Begegnungen mit Lois, zu der sich später auch die Geister anderer Zelluloid-Musen gesellen.
Vor dem Hintergrund einer kaleidoskopischen Konvergenz von Politik und Popkultur, Familiengeheimnissen und Hollywood-Ikonographie gewinnt Felix ein erhellendes Verständnis für die Belastungen und Prüfungen der Frauen, die ihm am nächsten stehen, und für die weiblichen Ideale und feministischen Realitäten, denen sich alle Frauen jeder Epoche stellen müssen.
-- New London Day