
Identity Economics: Multidisciplinary Insights Into Decision-Making Behavior
Kritiker behaupten, dass die Identitätsökonomie soziale Identitäten als treibende Kraft für wirtschaftliche Aktivitäten überbetont und dabei möglicherweise andere Elemente wie persönliche Präferenzen, Anreize und Marktdruck verdeckt. Identitätsbezogene Begriffe lassen sich nur schwer sinnvoll und streng messen und quantifizieren, was einer der häufigsten Kritikpunkte ist. Die Identitätsökonomie wird seit langem von Wirtschaftswissenschaftlern und -praktikern diskutiert, gilt aber immer noch als junges Forschungsgebiet, was auch darauf hinweist, dass es keinen klaren Konsens und keine solide empirische Unterstützung gibt. Dieses Buch füllt diese Lücke, indem es eine eingehende Analyse der wichtigsten Behauptungen zugunsten der Identitätsökonomie liefert.
Es untersucht die Zuverlässigkeit identitätsbasierter Erklärungen, die Schwierigkeiten bei der Messung und Quantifizierung, Bedenken hinsichtlich Übergeneralisierung und Essentialismus, die Funktion wirtschaftlicher Institutionen, politische Implikationen, mangelnde Übereinstimmung und empirische Belege sowie Überlegungen zur Intersektionalität und Multidimensionalität. Das Buch verfolgt drei miteinander verknüpfte Ziele. Erstens macht es die Leser mit dem Konzept der Identitätsökonomie vertraut. Zweitens, und das ist das Wesentliche, überzeugt es ein größeres Publikum von der Relevanz und Kreativität dieses Sektors, und drittens plädiert es für die Anwendbarkeit des Ansatzes auf den Bereich des Wissens. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf diesen drei Zielen. Nur wenige würden bestreiten, dass die Identität unsere Entscheidungen beeinflusst, aber da eine solide Theorie auf einer guten Abstraktion beruht, stellt sich die Frage, ob wir etwas verlieren, wenn wir die Identität aus der Theorie ausschließen.
Das Buch verknüpft geschickt die Literatur aus verschiedenen Disziplinen, darunter Regional-, Geschlechter-, Arbeits- und Sozialstudien, so dass Akademiker, Studenten und Forscher in diesen Bereichen die einzelnen Beiträge als nützlich für ihre jeweiligen Studienbereiche empfinden werden.