Bewertung:

Das Buch „Identity Economics“ bietet eine detaillierte Untersuchung informeller Ökonomien, insbesondere durch die Linse der Igbo-Händler, und hebt deren Organisationssysteme und verwandtschaftliche Bindungen hervor, die es ihnen ermöglicht haben, historisch und in der Gegenwart zu florieren.
Vorteile:⬤ Bietet eine aufschlussreiche Perspektive auf den informellen Handel als hochgradig organisiertes System
⬤ liefert den historischen Kontext und die Anpassungen der Igbo-Händler
⬤ unverzichtbare Lektüre für alle, die sich mit informeller Wirtschaft beschäftigen.
Könnte als zu spezialisiert empfunden werden, da es sich stark auf einen bestimmten kulturellen Kontext konzentriert, was nicht bei allen Lesern auf Resonanz stoßen dürfte.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Identity Economics: Social Networks and the Informal Economy in Nigeria
Warum haben informelle Unternehmensnetzwerke die wirtschaftliche Entwicklung in Afrika nicht gefördert? Obwohl man glaubte, dass soziale Netzwerke eine Lösung für die Unfähigkeit des Staates und das Versagen des Marktes darstellen, hat die Ausbreitung sozial eingebetteter Unternehmensnetzwerke in ganz Afrika eher zu Unordnung und wirtschaftlichem Niedergang als zu Entwicklung geführt.
Dieses Buch stellt die vorherrschende Annahme in Frage, dass das Problem der afrikanischen Entwicklung in schlechten kulturellen Institutionen liegt, indem es zeigt, dass die informelle Wirtschaftsführung in Nigeria nicht nur durch die Kultur, sondern auch durch die störenden Auswirkungen der raschen Liberalisierung, den Niedergang des Staates und die politische Vereinnahmung geprägt ist. Identity Economics" zeichnet den Aufstieg zweier dynamischer informeller Unternehmenscluster in Nigeria nach und untersucht deren Abgleiten in Pfingstbewegung, Armut und gewalttätigen Vigilantismus.
Auf der Grundlage von mehr als zwanzig Jahren empirischer Forschung über die informelle Wirtschaft Afrikas beleuchtet der Autor die institutionellen Hinterlassenschaften, die Netzwerkstrategien und die Globalisierungsdynamik, die die regulierende Rolle sozialer Netzwerke in Afrikas größter und turbulentester Wirtschaft bestimmen. Anhand einer Ethnographie der informellen Wirtschaftsführung zeigt dieses Buch, wie ethnische, klassen-, geschlechts- und religionsspezifische Bindungen zur Umstrukturierung von Unternehmensnetzwerken als Reaktion auf zeitgenössische wirtschaftliche Herausforderungen genutzt werden. Jenseits primordialistischer Interpretationen der afrikanischen Kultur wird die Aufmerksamkeit auf die entscheidende Rolle des Staates und des makroökonomischen politischen Umfelds bei der Gestaltung der informellen wirtschaftlichen Governance gelenkt.
KATE MEAGHER war früher wissenschaftliche Mitarbeiterin am Queen Elizabeth House der Universität Oxford und ist derzeit Dozentin am Development Studies Institute der London School of Economics. Nigeria: HEBN.