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Ye That Are Men Now Serve Him: Radical Holiness Theology and Gender in the South
Untersucht, wie der religiöse Glaube während der Periode des Neuen Südens, die von 1877 bis 1915 dauerte, die Konzepte der Geschlechter in einer Weise umgestaltete, die sich auch heute noch manifestiert
Die Moderne hat im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert weite Teile der Welt umgestaltet, und nirgendwo war der Wandel so tiefgreifend wie im amerikanischen Süden. Im Gefolge des Bürgerkriegs bildeten sich in der Region nicht nur neue rechtliche, finanzielle und soziale Strukturen heraus, sondern die Bürger des Südens sahen sich auch mit einer verwirrenden Unsicherheit in Bezug auf ihre persönliche Identität und sogar das Geschlecht selbst konfrontiert. Ye That Are Men Now Serve Him zeichnet die Veränderungen der Geschlechterrollen im Süden während der Periode des Neuen Südens (1877-1915) nach und zeigt, dass die Religion der Schlüssel zum Verständnis der veränderten Geschlechterkonstruktionen ist.
Der Bürgerkrieg trennte die Südstaatler von der Kultur, die sich in den Jahrzehnten vor dem Bürgerkrieg organisch entwickelt hatte, und warf Fragen auf, die bis in den Kern des Selbstverständnisses reichten: Was bedeutet es, ein Mann zu sein? Wie verhält sich eine gute Frau? Losgelöst von den traditionellen Verankerungen von Geschlecht, Familie und Rasse suchten die Südstaatler nach Orientierung in vertrauten Quellen: der Heiligen Schrift und ihren Kirchen. In Ye That Are Men Now Serve Him zeichnet Colin Chapell nach, wie sich die Geschlechtervorstellungen innerhalb der mehrheitlich baptistischen und methodistischen Konfessionen im Vergleich zur flexibleren und innovativeren Heiligungsbewegung entwickelten.
Er stützt sich dabei auf umfangreiche Recherchen in den Archiven der Southern Baptist Convention.
Methodist Episcopal Church, South.
und der Holiness-Bewegung wird Chapells Werk auch durch eine reiche Fülle von Primärquellen belebt: Tagebücher, Predigten, persönliche Korrespondenz, veröffentlichte Werke und unveröffentlichte Memoiren. Chapell kontrastiert kunstvoll die mehrheitlich baptistische und methodistische Sicht der Geschlechter mit den relativ radikalen Ansätzen der aufkommenden Holiness-Bewegung und macht so deutlich, wie subtile Glaubensunterschiede zu deutlich unterschiedlichen Vorstellungen von Geschlechterrollen führten.
Wissenschaftler haben Klasse, Rasse und Politik als Faktoren erforscht, die zur zeitgenössischen Identität des Südens beigetragen haben, und Chapell gibt der Theologie ihren intuitiven Platz im Zentrum der südlichen Identität zurück. Ye That Are Men Now Serve Him ist ein erhellendes Buch, das für Wissenschaftler und Leser des Südens, der Geschichte des Südens und der Religion von großem Interesse ist.