
In the Dark Room: Marguerite Duras and Cinema
Dieses Buch untersucht den Beitrag von Duras zum zeitgenössischen Kino.
Das "dunkle Zimmer" im Titel der Sammlung bezieht sich auf eine von Duras' Metaphern für den Schreibprozess, la chambre noire, als den einsamen Raum des literarischen Schaffens, den Ort, an dem sie darum ringt, ihren "inneren Schatten" auf das leere Blatt zu projizieren. Der dunkle Raum ist auch eine Metapher für das Filmtheater und damit für die Filmerfahrung.
Duras lehnt konventionelle Formen der filmischen Ansprache ab, die eine positive Identifikation des Zuschauers mit der Diegese und der Erzählung des Films fördern. Ihre Filme schaffen ungewöhnliche Beziehungen zwischen Bild und Ton, diegetischen und extra-diegetischen Elementen sowie textuellen und intertextuellen Dimensionen der filmischen Darstellung. Auf diese Weise ermöglichen sie es dem Zuschauer, neue Verbindungen zur Leinwand herzustellen.
Diese Sammlung konzentriert sich auf die ästhetischen, konzeptionellen und politischen Herausforderungen, die mit Duras' innovativem Ansatz der filmischen Darstellung verbunden sind, und zwar aus einer interdisziplinären Perspektive, die Film- und Literaturtheorie, psychoanalytische Analyse, Musiktheorie, Gender Studies und postkoloniale Kritik umfasst. Das Buch beginnt mit einer theoretischen Einführung in Duras' filmische Praxis und ihre besondere Stellung im zeitgenössischen Kino und in der zeitgenössischen Filmtheorie und ist in fünf Teile gegliedert, die sich jeweils einem spezifischen Aspekt von Duras' Filmen widmen: der Interaktion zwischen Literatur und Kino (Teil 1); der Rekonfiguration des filmischen Blicks (Teil 2) und der Bild-Ton-Beziehung (Teil 3); der Darstellung von Geschichte und Erinnerung (Teil 4) und der kulturellen Identität (Teil 5).