
Palestinians Born in Exile: Diaspora and the Search for a Homeland
In den zehn Jahren nach dem Friedensabkommen von Oslo 1993 kehrten rund 100 000 Palästinenser aus der Diaspora in das Westjordanland und den Gazastreifen zurück. Unter ihnen waren Kinder und junge Erwachsene, die im Exil geboren wurden und deren palästinensische Identität nicht durch eigene Erfahrungen, sondern vielmehr durch die Weitergabe und Neuschöpfung von Erinnerungen, Bildern und Geschichte geprägt wurde.
Die „Rückkehr“ in das Heimatland, das nie ihr Zuhause war, stellte diese jungen Palästinenser vor Herausforderungen und Enttäuschungen, da ihre Lebensweise und ihre Werte manchmal im Widerspruch zu denen ihrer neuen Nachbarn im Westjordanland und im Gazastreifen standen. Diese originelle Ethnografie zeichnet die Erfahrungen von im Exil geborenen Palästinensern auf, die in das palästinensische Heimatland ausgewandert sind.
Juliane Hammer interviewt junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 35 Jahren, um herauszufinden, wie ihre palästinensische Identität durch das Leben in verschiedenen arabischen Ländern oder den Vereinigten Staaten und den anschließenden Umzug in das Westjordanland und den Gazastreifen beeinflusst wurde. Ihre Antworten unterstreichen, wie sehr die Erfahrung, außerhalb Palästinas zu leben, zu einem integralen Bestandteil des palästinensischen Nationalcharakters geworden ist, auch wenn die Palästinenser ein überwältigendes Gefühl der Zugehörigkeit zueinander als Volk bewahren.