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In the Secret Theatre of Home: Wilkie Collins, Sensation Narrative, and Nineteenth-Century Psychology
In seinem Roman Basil aus dem Jahr 1852 kommt Wilkie Collins' Erzähler zu dem Schluss, dass "diese grauenhaften Herzens-Tragödien, die vor mir liegen ...
nicht geschrieben werden, sondern ... Szene für Szene, Jahr für Jahr, im geheimen Theater meines Zuhauses gespielt und umgesetzt werden." Ausgehend von diesem denkwürdigen Zitat zeigt Jenny Bourne Taylor, wie die viktorianische Psychologie für das Verständnis der Komplexität und Lebendigkeit von Collins' Fiktion von zentraler Bedeutung ist, indem sie die Grenzen von Geist/Körper, Vernunft/Wahnsinn und Bewusstsein/Unbewusstheit auslotet.
Bourne Taylors gründliche Recherche und durchdachte Analyse unterstreicht die Bedeutung von Collins als Schriftsteller, dessen Fiktion die kulturellen Konstruktionen des 19. Jahrhunderts in Frage stellt und beweist, "dass es unmöglich ist, eine präzise Grenze zwischen fiktionalen und psychologischen Codes zu ziehen". Über die konventionelle Erörterung des Sensationsgenres hinaus wird hier die Tiefe und Bandbreite von Collins' Werk deutlich und seine Beziehung zum viktorianischen medizinischen Denken verständlich gemacht.
Die Studie umfasst die eingehende Lektüre von fünf Romanen: Basil (1852), Die Frau in Weiß (1859-60), No Name (1862-3), Armadale (1864-66) und Der Mondstein (1868). Erwähnt werden auch Mann und Frau (1870), Die neue Magdalena (1872), Das Gesetz und die Dame (1875), Isebels Tochter (1879), Herz und Wissenschaft (1882-3), Die gefallenen Blätter (1879) und Das Erbe Kains (1889)