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In the Country of Men
Libyen, 1979. Die Tage des neunjährigen Suleiman sind von den engen Ritualen der Kindheit geprägt: Ausflüge zu den Ruinen rund um Tripolis, Spiele mit Freunden unter der brennenden Sonne, exotische Geschenke von den ständigen Geschäftsreisen seines Vaters ins Ausland. Aber seine Nächte drehen sich um die zunehmend beunruhigenden Bettgeschichten seiner Mutter, die voller alter Familienbitterkeit sind. Und dann sieht Suleiman eines Tages seinen Vater über den Platz eines belebten Marktplatzes, das Gesicht in eine dunkle Sonnenbrille gehüllt. Sollte er nicht schon wieder auf Geschäftsreise sein? Warum geht er in dieses seltsame Gebäude mit den grünen Fensterläden? Warum hat er gelogen?
Schon bald ist Suleiman in einer Welt gefangen, die er nicht zu verstehen hofft - in der das Klingeln des Telefons zum Vorzeichen einer großen Gefahr wird; in der seine Mutter verzweifelt die wertvollen Bücher seines Vaters verbrennt; in der ein Fremder voller unheimlicher Fragen den ganzen Tag in einem geparkten Auto sitzt; in der der Vater seines besten Freundes über Nacht verschwinden kann, um als nächstes im staatlichen Fernsehen öffentlich verhört zu werden.
Im Land der Menschen ist die atemberaubende Darstellung eines Kindes, das mit den privaten Folgen eines öffentlichen Albtraums konfrontiert wird. Aber vor allem ist es ein Debüt von seltener Einsicht und literarischer Anmut.
Aus der Hardcover-Ausgabe.