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Under the Sign of Contradiction; Mandelstam and the Politics of Memory
Das Buch lässt das letzte Lebensjahrzehnt von Osip Mandelstam (1891-1938), einem zentralen Dichter der russischen Moderne, Revue passieren.
Ausgehend von der Überzeugung, dass kein Leben ohne Einsicht in seine Widersprüche verstanden werden kann, widmet sich das Buch den beiden umstrittenen Kernpunkten von Mandelstams Leben und Kunst: seiner Aussage gegen seine engsten Freunde bei der Geheimpolizei und seiner Komposition einer Ode an Stalin im Exil. Das Buch bietet eine genaue Lektüre der Protokolle von Mandelstams Verhören, eine kritische Reflexion über das Wesen der Ode und eine unbeirrbare, aber menschliche Interpretation der damit verbundenen Ereignisse.
Es verfolgt den dramatischen Bogen von Mandelstams phantasievoller Auseinandersetzung mit der Politik des sowjetischen Staates und enthüllt die immerwährenden Aspekte seines Falles im Dialog mit Dichtern und Kritikern in englischer Sprache, von Andrew Marvell bis William Empson. Auf diese Weise betrachtet das Buch Mandelstam - einen Dichter der Sehnsucht nach Weltkultur - als ein Phänomen der westlichen Literatur insgesamt.