Bewertung:

Das Buch wird für seine aufschlussreiche Analyse der historischen und ideologischen Grundlagen des Internets durch die Brille der Kybernetik und Kulturpolitik gelobt. Es stellt eine Verbindung zwischen wichtigen Ereignissen und Persönlichkeiten aus der Zeit des Kalten Krieges und der Entwicklung der modernen digitalen Gesellschaft her. In einigen Rezensionen wird jedoch angemerkt, dass die ideologische Haltung des Autors nicht vollständig erläutert wird und die Analyse für manche Leser etwas eindimensional erscheinen mag.
Vorteile:⬤ Nachdenklich und intellektuell anregend
⬤ verbindet wichtige historische Figuren und Ereignisse
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf die politische Vorgeschichte des Internets
⬤ auch für Leser außerhalb der Politikwissenschaft zugänglich
⬤ von mehreren Rezensenten sehr empfohlen.
⬤ Die eigene ideologische Position des Autors wird nicht vollständig artikuliert
⬤ einige Teile fühlen sich kurz an oder es fehlt ihnen an Tiefe
⬤ könnte amerikanischen Lesern Unbehagen bereiten
⬤ eindimensionale Analyse, die von einigen bemängelt wird.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Imaginary Futures: From Thinking Machines to the Global Village
Dieses Buch ist eine Geschichte der Zukunft. Es zeigt, wie unser heutiges Verständnis des Internets von Zukunftsvisionen geprägt ist, die in den 1950er und 1960er Jahren entstanden sind.
Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges erfanden die Amerikaner das einzige funktionierende Modell des Kommunismus in der Geschichte der Menschheit: das Internet. Doch trotz seines libertären Potenzials war das Ziel dieses Hightech-Projekts die geopolitische Vorherrschaft: Das Eigentum an der Zeit bedeutete die Kontrolle über das Schicksal der Menschheit. Die potenziell subversive Theorie der Kybernetik wurde in das militärfreundliche Projekt der "künstlichen Intelligenz" umgewandelt.
Das kapitalistische Wachstum wurde zum schnellsten Weg zur "Informationsgesellschaft". Man erwartete, dass der Rest der Welt Amerikas Weg in die vernetzte Zukunft folgen würde.
Heute wird uns immer noch erzählt, dass das Internet die Informationsgesellschaft schafft - und dass Amerika heute morgen überall anders ist. Jahrhunderts zeigt die Do-it-yourself-Ethik des Internets, dass die Menschen diesen autoritären Prophezeiungen widerstehen können, indem sie die Informationstechnologien in ihrem eigenen Interesse gestalten.
Wenn wir nicht wollen, dass die Zukunft so wird, wie sie einmal war, müssen wir unsere eigene, verbesserte und wirklich revolutionäre Zukunft erfinden.