
Imperativeness in Private International Law: A View from Europe
Dieses Buch konzentriert sich auf die Art und Weise, wie das Konzept der Imperativität im internationalen Privatrecht (PIL) zum Ausdruck gekommen ist, und erörtert "imperative Normen" und "Imperativität" als deren immanente Eigenschaft, indem es die Regeln oder Grundsätze untersucht, die grundlegende Interessen und/oder die Werte eines Staates schützen, so dass ihre Anwendung um jeden Preis und ohne Ausnahmen erforderlich ist.
Die Diskussion über zwingende Normen im Bereich des Völkerrechts bezieht sich auf die internationale öffentliche Ordnung und die zwingenden Vorschriften: In diesem Buch werden die Ursprünge, der Inhalt, die Tragweite und die Auswirkungen dieser beiden Formen von Zwanghaftigkeit eingehend analysiert. Dies ist ein Thema, das weitere Untersuchungen verdient, da sich in Wissenschaft und Rechtsprechung immer noch sehr unterschiedliche Meinungen zu den Unterschieden zwischen internationaler Ordnungspolitik und zwingenden Vorschriften sowie zu ihrer Funktionsweise herausbilden.
Anhand eines Ansatzes, der hauptsächlich auf einer Analyse der Rechtsprechung des EuGH und der Gerichte der verschiedenen europäischen Länder beruht, untersucht das Buch die Ursprünge der Imperativität seit dem römischen Recht, erklärt, wie sich die Imperativnormen in den verschiedenen Konzeptionen des internationalen Privatrechts entwickelt haben, und klärt die Grundlage der Unterschiede zwischen der internationalen öffentlichen Ordnung und den zwingenden Vorschriften sowie die Verwendung dieser Begriffe in den EU-Verordnungen zum internationalen Privatrecht (und in der mit diesen Rechtsquellen verbundenen Praxis).
Schließlich wird erörtert, welchen Einfluss die Quellen des EU- und des Völkerrechts auf das Konzept der Unabdingbarkeit in den Rechtsordnungen der europäischen Länder haben und ob sich zwischen diesen Ländern ein Mindestinhalt der Unabdingbarkeit herausgebildet hat, der vor allem den Schutz der grundlegenden Menschenrechte in transnationalen Beziehungen gewährleisten soll.
Das Buch wird sich als unentbehrliches Hilfsmittel für Wissenschaftler erweisen, die an der Analyse dieser allgemeinen Konzepte interessiert sind, sowie für Praktiker, die sich mit der Funktionsweise von Imperativnormen in Rechtsstreitigkeiten und bei der Gestaltung internationaler Verträge befassen müssen.
Giovanni Zarra ist Assistenzprofessor für internationales Recht, internationales Privatrecht und transnationale Rechtsstreitigkeiten an der juristischen Fakultät der Universität Federico II in Neapel.