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Imperialism Without Colonies
In den Jahrzehnten nach 1945, als die kolonialen Besitzungen zu unabhängigen Staaten wurden, herrschte die weit verbreitete Meinung vor, dass der Imperialismus als historisches Phänomen zu Ende gehe. Die sechs in diesem Band versammelten Aufsätze zeigen, dass tatsächlich eine neue Form des Imperialismus Gestalt annahm - ein Imperialismus, der nicht durch koloniale Herrschaft, sondern durch den globalen kapitalistischen Markt definiert wurde.
Die dominierende Macht in diesem Imperialismus ohne Kolonien waren von Anfang an die Vereinigten Staaten. Magdoffs Aufsätze erklären, wie dieser Imperialismus funktioniert, warum er immer größere Ungleichheit, Unterdrückung und Militarismus hervorbringt und welche wesentliche Rolle er bei der Entwicklung des US-Kapitalismus spielt. In seinem abschließenden Essay weist er vorausschauend auf die Grenzen jeglicher Reformversuche in der Weltwirtschaft hin, die den Rahmen des Kapitalismus nicht direkt in Frage stellen.
Magdoffs in den 1960er und 70er Jahren verfasste Aufsätze stellten einen wichtigen Beitrag zur marxistischen Theorie dar und lieferten ein Modell für eine rigorose Argumentation, bei der die Theorie ständig an der wirtschaftlichen Realität überprüft wird. Sie stellen einen unverzichtbaren Leitfaden für die grundlegenden Kräfte dar, die in der globalen Politik des einundzwanzigsten Jahrhunderts am Werk sind.