
Improvision: Orphic Art in the Age of Jazz
Zentral für die Entwicklung der abstrakten Kunst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war die (vor allem von Walter Pater formulierte) Auffassung, dass das geeignetste Paradigma für nicht-figurative Kunst die Musik sei.
Es wurde immer davon ausgegangen, dass dieses Modell am effektivsten als westliche Kunstmusik (klassische Musik) verstanden werden kann. Die Musikform, die der wahre Zwilling der abstrakten Kunst ist, ist jedoch der Jazz, eine Musik, die ihren Ursprung bei den Afroamerikanern hat, die aber einen tiefgreifenden Einfluss auf das europäische Kunstempfinden hatte.
Beide Kunstformen teilen die kreativen Techniken von Rhythmus, Groove, Gestik und Improvisation. In diesem Buch geht es darum, Affinitäten und Verbindungen zwischen zwei scheinbar so unterschiedlichen kulturellen Phänomenen zu erforschen und zu beschreiben.