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At Risk: Indian Sexual Politics and the Global AIDS Crisis
Mitte der 1990er Jahre sagten Experten voraus, dass Indien bis zum Jahr 2000 mit der größten AIDS-Epidemie der Welt konfrontiert sein würde. Obwohl eine Krise dieses Ausmaßes nie in vollem Umfang eintrat, unternahmen globale Institutionen des öffentlichen Gesundheitswesens, Geber und der indische Staat massive Anstrengungen, um sie zu verhindern.
Im Rahmen von HIV-Präventionsprogrammen flossen Milliarden von Dollar in die als gefährdet eingestuften Gruppen - Sexarbeiter und Männer, die Sex mit Männern haben. At Risk fängt diesen einzigartigen Moment ein, in dem diese kriminalisierten und marginalisierten Gruppen ihre Einstufung als Risikogruppen neu erfanden und zu zentralen Akteuren in der Krisenbekämpfung wurden. Die AIDS-Krise schuf eine widersprüchliche, bedingte und zeitlich begrenzte Möglichkeit für Sexarbeiter und LGBTIQ-Aktivisten, ihre Bürgerrechte neu zu verhandeln und Forderungen an den Staat zu stellen.
Gowri Vijayakumar hat in Indien und Kenia gearbeitet und liefert einen detaillierten Bericht über die politischen Kämpfe, die im Mittelpunkt der indischen AIDS-Bekämpfung standen. Diese reichen von der alltäglichen Artikulation sexueller Identität in Aktivistenorganisationen in Bangalore bis hin zu neuen Ansätzen der HIV-Prävention in Nairobi, wo Präventionsstrategien, die zuerst in Indien eingeführt wurden, angepasst werden und zirkulieren, wie auch im globalen AIDS-Bereich im Allgemeinen.
Vijayakumar beleuchtet, wie die Politik der Geschlechter, der Sexualität und des Nationalismus die globale Krisenreaktion prägt. Dabei geht sie auch auf das prekäre Potenzial für sozialen Wandel in und nach einer Krise ein.