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India and the British Empire
Die Geschichte Südasiens hat in den letzten dreißig Jahren eine bemerkenswerte Renaissance erlebt. Die Historiker dieser Region haben nicht nur neue Denkansätze für den Einfluss und das Erbe des Imperiums in Südasien entwickelt, sondern auch dazu beigetragen, die Erforschung der imperialen Geschichte im Allgemeinen neu zu gestalten.
Die Aufsätze in diesem Band befassen sich mit einer Reihe dieser wichtigen Entwicklungen und beschreiben nicht nur das komplizierte Wechselspiel zwischen den imperialen Herrschern und ihren Untertanen in Indien, sondern beleuchten auch die wirtschaftlichen, politischen, ökologischen, sozialen, kulturellen, ideologischen und intellektuellen Kontexte, die diese Interaktionen beeinflussten und ihrerseits von ihnen beeinflusst wurden. Besonderes Augenmerk wird auf eine Reihe binärer Gegensätze gelegt, die die südasiatische Geschichte bisher geprägt haben, nämlich Kolonisator/Kolonisierte, Imperialismus/Nationalismus und Moderne/Tradition, und darauf, wie neue Analyserahmen entstehen, die es uns ermöglichen, über die durch diese Gegensätze auferlegten Beschränkungen hinaus zu denken.
Die stärkere Berücksichtigung regionaler Dynamiken sowie umfassenderer globaler Kräfte hat unser Verständnis der Geschichte Südasiens innerhalb einer breiteren imperialen Matrix bereichert. Frühere Vorstellungen von einem allmächtigen Imperialismus, der in der Lage war, alles, was vor ihm war, zum Guten oder zum Schlechten umzugestalten, werden zugunsten eines viel nuancierteren Bildes des Imperialismus in Indien zurückgewiesen, das sowohl die Auswirkungen als auch die Absichten des Kolonialismus anerkennt, jedoch innerhalb einer viel komplizierteren historischen Landschaft, in der andere Prozesse am Werk sind.