
Indigenous Archives: The Making and Unmaking of Aboriginal Art
Indem das Archiv als wichtig erachtete Dokumente aufzeichnet und ordnet, ist es eine Quelle der Macht. Es übernimmt die Kontrolle über die Vergangenheit und entscheidet, welche Stimmen gehört werden und welche nicht, wie sie gehört werden und zu welchem Zweck.
Indigene Gemeinschaften haben die Macht des Archivs verstanden, lange bevor die europäische Aufklärung kam und mit der Archivierung begann. Für sie war der Kolonialismus vor allem ein Kampf um die Archive. Die achtzehn Aufsätze von zwanzig Autoren, von denen sieben Ureinwohner sind, untersuchen verschiedene Aspekte dieses Kampfes in Australien, von der Nutzung traditioneller Archive durch Ureinwohner und der Entwicklung neuer Archive bis hin zur Dekonstruktion und Aneignung europäischer Archive durch zeitgenössische Künstler als Akt kultureller Ermächtigung.
Es wird auch die Nutzung von Archiven untersucht, die oft aus anderen Gründen entwickelt wurden, um das Leben von Künstlern und die Bedeutung ihrer Kunst zu rekonstruieren, wie z. B.
die Nutzung von Regenfall-Aufzeichnungen zur Interpretation früher Papunya-Malereien. Indigenous Archives ist der erste Überblick, der die Rolle von Archiven bei der Produktion und dem Verständnis indigener Kultur untersucht.
Das Buch ist breit angelegt und zeigt den lebendigen Stand der Forschung zur Geschichte und Kultur indigener Völker in Australien.