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Indigenous Healing: Shamanic Ceremonialism in the Pacific Northwest Today
Dieses Buch rückt die Wiederbelebung des indigenen Zeremonialismus in ein neues Licht. Der Autor versucht, Missverständnisse und negative Meinungen zu zerstreuen, indem er zeigt, dass die traditionellen Rituale gut definierte und integrierte therapeutische Wirkungen haben.
Das Schutzgeistzeremoniell der Coast Salish First Nations verbindet die Spirit Quest der Plateaustämme mit dem reichen zeremoniellen Leben der Kulturen der Nordwestküste. In diesem Buch stützt sich der Autor auf persönliche Beobachtungen und auf Informationen, die er in jahrelangem engen Kontakt mit den Coast Salish-Völkern als Arzt und Psychiater gewonnen hat, sowie auf ethnographische Literatur. Er war Zeuge der Wiederbelebung des Zeremoniells nach jahrzehntelanger Unterdrückung und zeigt, dass es neben seinen komplexen traditionellen Funktionen der lokalen indigenen Bevölkerung nun ein jährliches Winterbehandlungsprogramm bietet, in das mehrere Arten von genau definierten therapeutischen Verfahren integriert sind. Diese Verfahren lassen sich gut mit der westlichen medizinischen Behandlung psychophysiologischer Zustände und mit westlichen Korrekturmaßnahmen bei Verhaltensstörungen vergleichen.
Die Einweihung in den Geistertanz ermöglicht es einem entfremdeten indigenen Menschen, der unter dem leidet, was der Autor als "anomische Depression" bezeichnet, sich wieder mit der Kultur seiner Vorfahren zu identifizieren und die traditionelle Schutzgeistkraft zu erlangen, um mit ihr in eine lohnendere und gesündere Existenz hineinzuwachsen. Mit der wissenschaftlichen Analyse des Zeremoniells will der Autor falsche Vorstellungen und negative Meinungen ausräumen. Es ist zu hoffen, dass die indigenen Ältesten und Heiler, die ihr Wissen großzügig mit dem Autor geteilt haben, durch dieses Buch ermutigt werden, ihre Bemühungen im Dienste der indigenen Völker an der Nordwestküste fortzusetzen.