
Individuality in Language Change
Sprachwissenschaftler haben den Sprachwandel in der Regel auf der Gesamtebene von Sprachgemeinschaften untersucht, doch Schlüsselmechanismen des Wandels wie Analogie und Automatisierung wirken im Kopf des einzelnen Sprachbenutzers.
Auf der Grundlage von Lebenslaufdaten von 50 Autoren und dem faszinierenden Fall der speziellen Passive in der Geschichte des Englischen befasst sich diese Studie mit drei grundlegenden Fragen zur Individualität im Sprachwandel: (i) wie Variation und Wandel auf der individuellen Ebene mit dem Wandel auf der Gemeinschaftsebene interagieren, (ii) wie viel Innovation und Wandel über die Lebensspanne eines Erwachsenen möglich ist, (iii) und inwieweit verwandte sprachliche Muster mit der individuellen Kognition verbunden sind. Als eine der ersten groß angelegten empirischen Studien, die systematisch individuelle und gemeinschaftsbasierte Perspektiven des Sprachwandels miteinander verknüpft, betritt dieser Band Neuland in unserem Verständnis von Sprache als einem komplexen adaptiven System.