
Individual Autonomy and Responsibility in Late Imperial China
Dieses Buch ist Teil der Cambria Sinophone World Series unter der Leitung von Victor H. Mair (University of Pennsylvania).
Individual Autonomy and Responsibility in Late Imperial China ist ein wichtiges neues Werk von Paolo Santangelo, einem der angesehensten europäischen Wissenschaftler für Chinastudien. Darin stellt er die gängige Annahme in Frage, dass es im vormodernen China keinen Individualismus gab. Santangelo vertritt die Ansicht, dass das Konzept des Individuums im traditionellen China nicht nur wichtig war, sondern dass es auf interessante Weise existierte, die sich von den Formen des Individualismus im Westen unterscheidet.
Eine der Stärken dieser Studie ist die meisterhafte Art und Weise, in der Professor Santangelo die Schlüsselbegriffe seiner Diskussion behandelt, Begriffe wie xing ("menschliche Natur"), xin ("Herz-Geist"), ji ("Selbst"), und sie zur Analyse verschiedener Texte verwendet.
Die Studie verwebt geschickt viele Ideen aus Geschichte, Philosophie, Kunst und Literatur, insbesondere die literarischen Dimensionen der späten kaiserlichen Geschichte (sowohl klassisch als auch volkstümlich).
Eine weitere ungewöhnliche Facette von Santangelos Untersuchungen ist seine gründliche Vertrautheit mit der westlichen intellektuellen Tradition und seine fachkundige Einbeziehung der Ideen von Denkern wie Immanuel Kant, David Hume, John Stuart Mill und den Romantikern.
Diese Untersuchung der Moralphilosophie und Ethik des Selbst - sowohl in seiner öffentlichen als auch in seiner privaten Dimension - im späten kaiserlichen China ist eine wichtige Quelle für Wissenschaftler und Studenten in vielen Teilbereichen der Chinastudien, wie Geschichte, Geistesgeschichte, Kunstgeschichte, Literaturgeschichte und Religionsgeschichte.
Paolo Santangelos "Individual Autonomy and Responsibility in Late Imperial China" ist ein zeitgemäßes Meisterwerk über das heiß diskutierte Thema des chinesischen Individualismus in konfuzianischer Tradition. Aufbauend auf seinem sachkundigen Überblick über die Sekundärliteratur bringt Paolo Santangelo geschickt mehrere Studien mit unterschiedlichen Perspektiven in ein aufschlussreiches Gespräch ein, das die vergangenen und aktuellen Debatten über die Begriffe und kulturellen Kontexte darstellt, die für persönliche Autonomie und moralische Verantwortung relevant sind. Seine gute Kenntnis der Literatur bildet eine solide Grundlage für seine eigene Interpretation des Themas auf der Grundlage eines breiten Spektrums von Primärquellen, wie literarischen, philosophischen und religiösen Texten. Eine große Stärke des Buches ist seine vergleichende Perspektive. Santangelo vergleicht und kontrastiert nicht nur die Begriffe und Überlegungen im buddhistischen, konfuzianischen und daoistischen Kontext, sondern bringt auch westliche Konzepte gekonnt mit den ostasiatischen Konstruktionen des Selbst, des Schicksals, der Scham und der Lust ins Gespräch. Durch Vergleiche zwischen der Ming-Qing-Periode und der Zeit vor der Quin-Periode zeigt er außerdem den Wandel und die Kontinuität der Begriffe und Konzepte im Laufe der Zeit auf. Dieses Buch ist eine gelungene 'Wiederentdeckung' des Individualismus in der chinesischen Kultur." -Guotong Li, California State University, Long Beach.