
Information Pollution as Social Harm: Investigating the Digital Drift of Medical Misinformation in a Time of Crisis
Die Coronavirus-Pandemie hat die Welt auf ganz besondere Weise getroffen: Erfahrungen aus früheren Pandemien oder aus jüngeren Ausbrüchen konnten uns nur ein begrenztes Verständnis dafür vermitteln, wie sich die Situation wahrscheinlich entwickeln würde.
In diesem Zusammenhang und in Anbetracht der Tatsache, dass der Cyberspace zunehmend zur Unterstützung gesundheitsbezogener Entscheidungen und zur Vermarktung von Gesundheitsprodukten genutzt wird, haben Einzelpersonen potenziell schädliche Verhaltensweisen an den Tag gelegt, indem sie nicht wissenschaftlich fundierte Gesundheits(fehl)informationen und konspiratives Denken verbreiteten. Dazu gehören unter anderem der Boykott der Verwendung von Masken und die physische Distanzierung, die proaktive Ablehnung der Verwendung des COVID-19-Impfstoffkandidaten und die Förderung der Verwendung nutzloser oder sogar gefährlicher Substanzen zur Vorbeugung oder Bekämpfung des Virus.
Dieses Buch stützt sich auf eine virtuelle Ethnographie, die in italienischsprachigen Online-Communities für alternative Lebensstile und Gegeninformationen durchgeführt wurde, und zeigt, wie die Art der persönlichen Interaktionen im Internet und die Konstruktion von persönlichen und Gruppenidentitäten durch die Entwicklung einer „Wir-gegen-die“-Erzählung für die Schaffung und Verbreitung von medizinischen Fehlinformationen von zentraler Bedeutung sind. Dieses Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für Forscher in den Sozial-, Gesundheits- und Datenwissenschaften sowie für Fachleute, die sich für wissenschaftliche Kommunikation interessieren.