
Informal Nationalism After Communism: The Everyday Construction of Post-Socialist Identities
Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind Nationenbildung und Identitätskonstruktion in der postsozialistischen Region Gegenstand umfangreicher akademischer Forschung gewesen. Die meisten dieser Studien verfolgten einen „Top-Down“-Ansatz - sie konzentrierten sich auf die verschiedenen Wege, auf denen die Regierungen versucht haben, die entstehenden Nationalstaaten zu definieren - und haben dabei die komplexen und sich überschneidenden Prozesse, die in der Region ablaufen, oft zu stark vereinfacht.
Auf der Grundlage von Forschungsarbeiten über den Balkan, Zentralasien, den Kaukasus und Osteuropa konzentriert sich dieses Buch stattdessen auf die Rolle nicht traditioneller, nicht politisierter und nicht elitärer Akteure bei der Identitätsbildung. Anhand von so unterschiedlichen Themen wie Schulbüchern, Turbofolk und Wohnungsdekoration zeigen die Autoren - allesamt Akademiker mit umfangreichen Erfahrungen vor Ort - auf, wie die Menschen in der postsozialistischen Region ihre Identität täglich neu definieren, oft durch Manipulation und Anpassung der staatlichen Politik.
Dabei zeigt Nation Building in the Post-Socialist Region die Notwendigkeit ganzheitlicher, länderübergreifender und interdisziplinärer Ansätze zur Konstruktion nationaler Identität auf, die sich nicht auf ein einzelnes Staatsgebiet beschränken. Dies ist eine wichtige Lektüre für alle Wissenschaftler und politischen Entscheidungsträger, die sich mit dem postsozialistischen Raum beschäftigen.