
Infrastructures of Apocalypse: American Literature and the Nuclear Complex
Eine neue Herangehensweise an die riesige nukleare Infrastruktur und die Apokalypsen, die sie hervorbringt, mit Schwerpunkt auf schwarzen, queeren, indigenen und asiatischen amerikanischen Literaturen
Seit 1945 hat Amerika mehr Ressourcen für die Kerntechnik ausgegeben als für jedes andere nationale Projekt. Obwohl sie eine massive Infrastruktur erfordert, die die Gesellschaft auf unzähligen Ebenen berührt, wurde die Nukleartechnologie in der Regel in einer begrenzten, von oben nach unten gerichteten Weise diskutiert, die sich auf mächtige Männer konzentrierte. In Infrastructures of Apocalypse stellt Jessica Hurley diese konventionelle Weisheit auf den Kopf und bietet einen neuen Ansatz, der sich auf vernachlässigte Autoren und schwarze, queere, indigene und asiatisch-amerikanische Perspektiven konzentriert.
Anstelle des üblichen weißen, männlichen "nuklearen Kanons" stellt sie Autoren wie James Baldwin, Leslie Marmon Silko und Ruth Ozeki vor und liefert mit Infrastructures of Apocalypse eine neue Literaturgeschichte des Amerikas nach 1945, die die Apokalypse von unten betrachtet. Hier kritisiert Hurley die rassifizierten urbanen Räume des Zivilschutzes und liest Atommüll als koloniale Waffe. Diese verschiedenen Untersuchungslinien verbindet Hurleys Überzeugung, dass apokalyptisches Denken nicht das Gegenteil von Engagement ist, sondern vielmehr ein produktiver Weg, sich radikal neue Formen des Engagements vorzustellen.
Infrastructures of Apocalypse bietet Zukunftslosigkeit als einen Ort, von dem aus wir eine lebenswerte Welt konstruieren können. Es füllt einen blinden Fleck in der Forschung über die amerikanische Literatur des Nuklearzeitalters und bietet gleichzeitig provokante, überraschende neue Lesarten von so bekannten Werken wie Atlas Shrugged, Infinite Jest und Angels in America. Infrastructures of Apocalypse ist eine Offenbarung für Leser, die sich für nukleare Fragen, dekoloniale Literatur, spekulative Fiktion und Amerikastudien interessieren.