
Dieser Essay geht der geheimen Motivation von Ingeborg Bachmanns Schreiben auf den Grund und beleuchtet eine Reihe von Mysterien, die ihr Leben umgeben.
Es zeigt sich, dass das Werk im Zeichen einer problematischen Enthüllung steht: Wie und mit welchen literarischen Mitteln kann eine unaussprechliche Wahrheit in Form gebracht werden? Die unveröffentlichten und kaum kommentierten Briefe an ihren österreichisch-jüdischen Mentor Hans Weigel enthüllen eine ungeahnte Realität und werfen ein neues Licht auf ihre Beziehung zu Paul Celan. Die Briefe zeigen eine kranke, zerbrechliche und einsame Schriftstellerin, die jedoch mit außergewöhnlicher Widerstandsfähigkeit und Mut ausgestattet ist, um jede Seite dem durch ein verdrängtes Trauma erzwungenen Schweigen zu entreißen.