
Engineering the Lower Danube: Technology and Territoriality in an Imperial Borderland, Late Eighteenth and Nineteenth Centuries
Die untere Donau - der Abschnitt des zweitlängsten europäischen Flusses zwischen der rumänisch-serbischen Grenze und der Mündung ins Schwarze Meer - wurde im späten 18. und 19.
Jahrhundert effektiv umgestaltet. Bei der Beschreibung dieses langwierigen Unterfangens vertritt Luminita Gatejel die These, dass die Neugestaltung von zwei Schlüsselabschnitten - dem Eisernen Tor und dem Delta - den Fluss nicht nur physisch veränderte, sondern ihn auch in rechtlicher und politischer Hinsicht neu definierte. Seit dem späten 18.
Jahrhundert veränderten militärische Konflikte und Friedensverträge die Art der Souveränität über das Gebiet, als die expansionistischen Tendenzen des Habsburger und des britischen Reiches auf rivalisierende osmanische und russische imperiale Pläne trafen. Die Unannehmlichkeiten, die die physische Form des Flusses für die freie Schifffahrt und das Wachstum des Handelsverkehrs mit sich brachte, waren für alle Parteien ein zunehmendes Problem.
Dieses Buch zeigt, dass neben den imperialen Bestrebungen auch transnationale Akteure wie Ingenieure, Kommissare und Unternehmer die treibende Kraft hinter der Flussregulierung waren. In dieser höchst originellen, gründlich recherchierten und sorgfältig ausgearbeiteten Studie untersucht Gatejel die Entstehung der internationalen Zusammenarbeit, das Aufkommen von technischem Fachwissen und das Aufkommen des Ingenieurberufs.
Diese Konstellation machte die untere Donau zu einem Laboratorium für die Erprobung neuer Formen der internationalen Zusammenarbeit, der wirtschaftlichen Integration und der Umgestaltung der Natur.