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Institutions of World Literature: Writing, Translation, Markets
Dieser Band setzt sich kritisch mit der jüngsten und anhaltenden Konsolidierung der Weltliteratur als Studienparadigma auseinander.
Auf der Grundlage eines erweiterten, aktiven und letztlich literarischen Verständnisses dessen, was es bedeutet, Weltliteratur zu instituieren, betrachtet er Prozesse der Institutionalisierung nicht als Beschränkungen, sondern als Herausforderungen, um zu verstehen, wie Literatur gleichzeitig als ermöglichende und ausschließende eigene Welt funktionieren kann. Er geht von der Beobachtung aus, dass Literatur nie einfach gegeben ist, sondern immer performativ und materiell von Übersetzern, Verlegern, Akademikern und Wissenschaftlern, Kritikern und Lesern sowie den Autoren selbst instituiert wird.
Der Band untermauert, verfeinert und hinterfragt daher aktuelle Ansätze zur Weltliteratur, wie sie etwa von David Damrosch, Pascale Casanova und Emily Apter entwickelt wurden. Die Abschnitte konzentrieren sich auf die Poetik der Schriftsteller selbst, die Dynamik des Marktes, die postkolonialen Verhandlungen über diskrete Literaturarchive und die Übersetzung, wobei eine Reihe verwandter Disziplinen einbezogen werden. Die Kapitel tragen zu einem neuen Verständnis dafür bei, wie einzelne literarische Werke in transnationale Systeme eingefügt werden und wie umgekehrt transnationale und institutionelle Dimensionen der Literatur in literarischen Werken zum Tragen kommen.
Der Band konzentriert seine methodologischen und theoretischen Untersuchungen auf ein breites Archiv von Texten, die das Dreieck Europa-Lateinamerika-Afrika umspannen, und stellt Nordamerika als selbstverständlichen Ausgangspunkt der jüngsten Weltliteraturdebatten in Frage. Da sich der Band auf den Dialog zwischen Weltliteratur und Bereichen wie Postcolonial Studies, Übersetzungswissenschaft, Buchgeschichte und Transnational Studies konzentriert, wird er für Wissenschaftler und Studierende verschiedener Fachrichtungen von Interesse sein.