
Staged Folklore: The National Folk Theatre of Ireland 1968-1998
Dieses Buch befasst sich mit der Gründung und Entwicklung des National Folk Theatre of Ireland, das kürzlich sein 50-jähriges Bestehen gefeiert hat. Das auch "Siamsa Tre" genannte Theater ist ein Ort der Förderung und Weitergabe von traditionellem Wissen, das durch Modernisierung und Urbanisierung verloren gegangen war.
Außerdem wird die Rolle des Theaters bei der Präsentation und Darstellung lokaler Traditionen für ein nicht ortsansässiges Publikum kritisch hinterfragt, wobei der Tourismus eine Schlüsselkomponente für die nachhaltige Fortführung der Ausdruckskultur darstellt. Das Buch behandelt drei Themen. Erstens wird die Aufführungspraxis des Theaters im Hinblick auf Verkörperung und Identität untersucht.
Zweitens wird die kulturelle Weitergabe im Theater unter dem Gesichtspunkt der Bewahrung und Fortführung betrachtet. In diesem Zusammenhang wird das (damals) innovative Streben nach nachhaltiger Entwicklung hervorgehoben, bei dem das Traditionelle (als darstellende Kunst) in das Nicht-Traditionelle (als inszenierte Folklore) eingebettet wurde, um ein radikales Modell für kulturelles Kuratieren und wirtschaftliche Erneuerung anzubieten.
Drittens wird das Theater aus dem Blickwinkel von Macht und Politik betrachtet. Das heißt, das Buch bewertet die ideologischen Fragen und philosophischen Probleme, die sich ergeben, wenn man "Siamsa Tre" als inszenierte Folklore betrachtet, ein dramatisches Medium, das oft auf globaler Ebene eingesetzt wurde, um entweder internationale Vereinbarungen oder intranationalen Dissens zu fördern. Das Werk wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Gründer und künstlerischen Leiter Pat Ahern und dem Ensemble entwickelt.
Viele der Autoren dieses Bandes haben die Arbeit des Ensembles über viele Jahre hinweg studiert und mit ihm gearbeitet. Der Band profitiert auch von den Erkenntnissen der Darsteller und des Managements.