
Intellectuals and World War I: A Central European Perspective
Dieser Band ist als wissenschaftlicher und methodischer Meinungsaustausch zwischen Historikern und anderen Wissenschaftlern gedacht, die sich mit der Sozialgeschichte des Ersten Weltkriegs in Ostmitteleuropa befassen. Im Mittelpunkt steht der Versuch, die Frage zu beantworten, wie sich der Konflikt auf die Intellektuellen in bestimmten, klar definierten Bereichen (Familie, Bildung, Religion, Geschlecht, Sexualität) auswirkte.
Ihre Kriegserfahrungen waren geprägt von ihrem Aufenthaltsort, ihrem Alltag, ihrem Lebensstandard und - im Falle der Soldaten - von der Art des Militärdienstes. Auch Angehörige der Intelligenz, die in den Schützengräben kämpften, die in der Propaganda arbeiteten oder die in den kriegführenden Ländern im öffentlichen Dienst tätig waren, werden näher betrachtet. Es bleibt eine wichtige Frage, ob die Zusammenarbeit von Intellektuellen und Wissenschaftlern mit dem Kriegsapparat bewusst und freiwillig war, ob es sich um eine Form der sozialen Mission für den Staat oder die Nation handelte oder um den Versuch der Regierungen und Machthaber, die „naiven Beamten“ zu instrumentalisieren.
Das Buch bietet auch eine Reflexion über die Haltung der Intellektuellen gegenüber dem Militarismus und dem Ausbruch des Krieges: ihre Reaktionen, Gedanken, Vorhersagen und die Art und Weise, wie sie die Kriegsereignisse für die Gesellschaft interpretierten. Es geht darum, herauszufinden, wie der Krieg von den Intellektuellen konzeptualisiert und kommentiert wurde und wie die Nachkriegsrealität konzipiert wurde.