
Intents and Purposes: Philosophy and the Aesthetics of Improvisation
Wie lässt sich improvisierte Musik definieren? In welchem Verhältnis stehen hochgradig improvisierte Aufführungen zu dem Werk, das sie darstellen? Wie entscheiden wir, was die wichtigen Teile eines improvisierten Musikstücks sind? In Intents and Purposes stellt Eric Lewis anhand einer Reihe von Fallstudien Annahmen darüber in Frage, was ein musikalisches Werk und eine musikalische Aufführung ausmacht, und versucht, über philosophische und ästhetische Schablonen der westlichen klassischen Musik hinauszugehen, um die besonderen Praktiken und die Ästhetik des Jazz in den Vordergrund zu stellen. Indem er die Annahme beiseite schiebt, dass Komposition und Improvisation unterschiedliche (oder sogar gegensätzliche) musikalische Praktiken sind, greift Lewis' philosophisch informierter Ansatz Schlüsselthemen der musikalischen Ontologie auf, wie z.
B. die Definition des Dreiecks Komponist-Darsteller-Hörer und den Status von Live-Aufführungen im Verhältnis zu Partituren und Aufnahmen.
Unter Rückgriff auf die kritische Rassentheorie, die feministische Theorie, die neue Musikwissenschaft, die Soziologie, die Kognitionswissenschaft und die Genretheorie eröffnet Lewis neue Fragen zur Handlungsfähigkeit in der Aufführung sowie neue Möglichkeiten, die historischen Beziehungen zwischen improvisatorischen Praktiken zu betrachten, die ihre Wurzeln in verschiedenen kulturellen Rahmen haben. Indem er zeigt, wie Jazz gleichzeitig Kunst, Idee und Aktion sein kann, bietet Lewis eine neue Möglichkeit, jede improvisierte musikalische Darbietung in einem neuen, kulturell und ästhetisch reichen Kontext zu sehen.