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Interference Pattern
Auf den ersten Blick mögen diese außergewöhnlichen Gedichte beunruhigen und verstören, aber beim nächsten Lesen könnte man entzückt und erstaunt sein; es hängt alles von der Sichtweise ab. Wie bei der optischen Täuschung der Jungfrau und des alten Weibes kann man immer nur ein Bild auf einmal sehen; das Gehirn entscheidet, welches die Figur und welches der Hintergrund ist.
Es ist ein Buch, das seine eigenen Themen - Dualitäten, Zweideutigkeiten, Grenzen - durch physische Dislokation, durch Interferenzmuster ausspielt. Es ist eine Collage aus vielen Stimmen: eifrig oder leidenschaftslos, unzuverlässig oder sachlich - je nachdem, wie man es betrachtet. Einige der Stimmen fürchten sich davor, sich einzumischen, andere haben Angst davor, nichts zu tun, wieder andere sind vielleicht schon zu weit gegangen.
Wie das Bild auf dem Umschlag schimmern und schwirren diese Stücke in ihrer eigenen Instabilität. Ist dies eine Strafe oder eine Belohnung? Was ist der gelbe Rauch? Werden unter der Plastikabdeckung des Pools Leichen schwimmen? Sehen wir, wie der Hotelmanager, Visionen? Diese flüchtigen, beunruhigenden, aber unendlich interessanten Gedichte zeigen, wie J.
O. Morgan arbeitet und die Sprache in einen prekären, reibenden Zustand verdichtet.
Daher ist Interference Pattern ein einzigartiges Leseerlebnis: lebendig, herausfordernd und absolut originell.