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International Adventures: German Popular Cinema and European Co-Productions in the 1960s
Das westdeutsche Kino der 1960er Jahre wird häufig mit dem Aufkommen einer neuen Generation von Filmemachern in Verbindung gebracht, die in den 1970er Jahren unter dem Begriff "Neues Deutsches Kino" bekannt wurde. Doch für das in- und ausländische Publikum bedeutete das deutsche Kino zu dieser Zeit vor allem populäre Genres wie exotische Abenteuerfilme, Gothic-Krimis, Western und Sexfilme, die von deutschen Filmemachern und Kritikern der 1970er Jahre als Väterkino abgetan wurden.
International Adventures bietet die erste umfassende Darstellung dieser Genres und zeichnet die Geschichte der westdeutschen Filmindustrie und ihrer Hauptakteure von den unmittelbaren Nachkriegsjahren bis zu ihrer Boomzeit in den 1950er und 1960er Jahren nach. Durch die Analyse der Filmgenres im Kontext industrieller Praktiken, literarischer Traditionen, biografischer Verläufe und breiterer kultureller und sozialer Entwicklungen deckt dieses Buch eine vergessene Periode des deutschen Filmschaffens auf, die es verdient, neu bewertet zu werden.
International Adventures verortet seine Fallstudien fest in der größeren Dynamik des europäischen Kinos. In seiner Studie über die Verbindungen und Kooperationen des westdeutschen Kinos mit anderen Ländern, darunter Großbritannien, Frankreich und Italien, befasst sich das Buch mit dem vielleicht auffälligsten Phänomen der populären Filmgenres der 1960er Jahre: der Auflösung und dem Verschwinden von Markern nationaler Identität in zunehmend internationalen Erzählungen und Produktionsweisen.