
International Planned Languages. Essays on Interlinguistics and Esperantology
Der Autor dieses Buches, der deutsche Interlinguist und Esperanto-Forscher Detlev Blanke (1941-2016), hat das Studium der Plansprachen wie kein anderer geprägt. Seiner lebenslangen wissenschaftlichen Hingabe an dieses Forschungsgebiet ist es zu einem großen Teil zu verdanken, dass Interlinguistik und Esperantostudien (Esperantologie) in der akademischen Welt zu ernsthaften Studienfächern geworden sind. In seinen Veröffentlichungen gibt Blanke einen Überblick über die Geschichte der Sprachschöpfung. Er beschreibt die wichtigsten Plansprachensysteme und stellt verschiedene Klassifizierungssysteme vor. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem von L. L. Zamenhof 1887 initiierten Esperanto. (Sabine Fiedler)
Für Blanke war eine Plansprache im Wesentlichen ein Werkzeug: Wenn sie funktionierte, war sie es wert, studiert und benutzt zu werden.
Wenn sie nicht funktionierte, wollte er wissen, warum, wobei er sich jedoch vor Werturteilen hütete. Blanke sprach selbst eine Plansprache, nämlich Esperanto, und erkannte, dass diese Sprache und ähnliche Sprachprojekte auf einer kohärenten theoretischen Grundlage beruhen und sich mit einem erkennbaren Problem befassen. Im Wesentlichen unabhängig von der soziolinguistischen Schule im Westen war Blanke zu einer ähnlichen Schlussfolgerung gelangt: Wenn ein Sprachphänomen existiert, ist es an sich eine wissenschaftliche Untersuchung wert. Blanke interessierte sich vor allem dafür, wie Plansprachen mit ethnischen Sprachen zusammenhängen, wie sich die "Künstlichkeit" von z. B. Esperanto auf die "Kunstfertigkeit" ethnischer Sprachen ausdehnt, ja mit ihr gleichzusetzen ist, und wie Plansprachen taxonomische und terminologische Probleme lösen können. Humphrey Tonkin)