
Interpreting Ancient Figurines
In diesem Buch werden antike Figuren aus verschiedenen Regionen der Welt untersucht, um wiederkehrende Probleme bei der Interpretation prähistorischer Kunst zu lösen. Manchmal werden Figuren aus einem Kontext so wahrgenommen, dass sie denen aus einem anderen ähneln.
Richard G. Lesure fragt, ob solche Ähnlichkeiten bei unseren Interpretationen eine Rolle spielen. Frühe Interpreten griffen die Idee auf, dass Figurinen immer wieder weiblich sind, und konstruierten den phantasievollen Mythos einer ursprünglichen neolithischen Göttin.
Die zeitgenössische Praxis lehnt hingegen kontextübergreifende Deutungssprünge ab. Dr.
Lesure schlägt einen Mittelweg vor: einen neuen Rahmen für die Beurteilung der Relevanz bestimmter Vergleiche. Er entwickelt das Argument anhand von Fallstudien, die Figurinen aus dem paläolithischen Europa, dem neolithischen Nahen Osten und dem formativen Mesoamerika betrachten.