Bewertung:

Cynthia Willetts „Interspezies-Ethik“ wird für ihren innovativen Ansatz in der Ethik gelobt, der die Beziehungen zwischen den Spezies und den Kommunitarismus betont und gleichzeitig die traditionellen ethischen Rahmenwerke kritisiert. Das Buch integriert Philosophie, Wissenschaft und kulturelle Beispiele, wodurch es für ein breites Publikum zugänglich ist. Einige Leser empfinden den Schreibstil jedoch als informell und vergleichen ihn mit einer lockeren Unterhaltung und äußern Bedenken hinsichtlich der Tiefe und Strenge der vorgebrachten Argumente.
Vorteile:Das Buch zeigt ein breites Spektrum an philosophischem Wissen und bietet eine gründliche Kritik der Ethik im Zusammenhang mit den Beziehungen zwischen den Arten. Willetts Klarheit, sein Humor und seine nachvollziehbaren Beispiele machen das Werk auch für Nicht-Experten zugänglich. Es bietet eine einzigartige Perspektive auf die Tierethik und plädiert für den Aufbau von Gemeinschaften zwischen den Arten, was zu einem Paradigmenwechsel in der Tierforschung führen könnte.
Nachteile:Einige Leser kritisieren den Stil des Buches, indem sie es mit einer lockeren Unterhaltung nach dem Essen vergleichen und einen Mangel an redaktioneller Strenge vermuten. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Ablehnung wissenschaftlicher Perspektiven, die als „Science-Bashing“ bezeichnet wird, und den Wunsch nach einem ernsthafteren akademischen Ton.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Interspecies Ethics
In Interspecies Ethics wird die enorme Fähigkeit von Tieren zu Handlungsfähigkeit, Gerechtigkeit, Solidarität, Humor und artübergreifender Kommunikation untersucht. Die sozialen Bindungen, die verschiedene Tiere eingehen, bieten ein bemerkenswertes Modell für gemeinschaftliche Gerechtigkeit und kosmopolitischen Frieden und stellen den menschlichen Exzeptionalismus in Frage, der die moderne Moraltheorie bestimmt.
Dieser Band, der die biosoziale Ethik fest in koevolutionäre Prozesse einbettet, hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeit im sozialen und politischen Denken, den zeitgenössischen Pragmatismus, das afrikanische Denken und die kontinentale Philosophie. Interspezies-Ethik entwickelt ein kommunitaristisches Modell für eine Multispezies-Ethik, das die Überbetonung des Wettbewerbs im ursprünglichen darwinistischen Paradigma ausgleicht, indem es die kooperativen Aspekte der Evolutionstheorie durch gegenseitige Hilfe hervorhebt und betont.
Die ethische Vision des Buches bietet eine Alternative zu utilitaristischen, deontologischen und tugendethischen Ansätzen und stützt seine Argumentation auf reichhaltige Anekdoten und klare Erklärungen der jüngsten wissenschaftlichen Entdeckungen in Bezug auf Tiere und ihre Handlungsfähigkeit. Der Text, der sich sowohl an ein allgemeines als auch an ein philosophisches Publikum richtet, beleuchtet eine Vielzahl von Theorien und kontrastierenden Ansätzen und zeichnet die Konturen einer postmoralischen Ethik nach.