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1954 ließ sich William Burroughs in Tanger nieder, wo er in den schattigen Straßen, den blinden Gassen und der Dekadenz des einfachen Lebens eine Art Zuflucht fand. Diese Stadt diente Burroughs als Katalysator für sein schriftstellerisches Schaffen und bildete die Kulisse für eine der radikalsten Stilveränderungen der Literaturgeschichte.
Burroughs' Leben in dieser Zeit wird in einer verblüffenden Sammlung von Kurzgeschichten, autobiografischen Skizzen, Briefen und Tagebucheinträgen geschildert, die alle sein Markenzeichen, den beißenden Humor, zeigen und gleichzeitig die Drogen- und Sexsucht beschreiben, die die zentralen Metaphern seiner Arbeit sind. Aber es ist das außergewöhnliche "WORD", eine lange, sexuell wilde und absichtlich anstößige Tirade, die Beichte, Routine und Fantasie vermischt und den wahren Wendepunkt von Burroughs als Schriftsteller markiert - den Durchbruch seiner eigenen charakteristischen Stimme, die in Naked Lunch ihre volle Verwirklichung finden wird.
Die prägnante Einführung von James Grauerholz gibt den Rahmen für diese Reihe von Stücken vor und führt den Leser durch Burroughs' literarische Entwicklung vom präzisen, lakonischen und wortkargen Autor von Junky und Queer zum radikalen, kompromisslosen Seher von Naked Lunch. Interzone ist eine unverzichtbare Ergänzung zum Kanon seiner Werke.